Banken

Nur wenige Sparkassen schwingen die Axt – dafür aber richtig

Insgesamt haben Sparkassen laut DSGV zuletzt nur wenige Filialen geschlossen. Einige Institute wie in Köln und Mainz aber haben das Netz kräftig ausgedünnt, wie unsere Analyse zeigt.

Jan Schrader,
Sparkassen-Filiale
Sparkassen-Filiale © 1take1shot | Adobestock

Die Sparkassen haben die Zahl der Geschäftsstellen inklusive SB-Stationen im vergangenen Jahr laut DSGV um 215 auf 10.529 gekürzt – doch nur wenige Sparkassen haben ihr Filialnetz wesentlich ausgedünnt. Nach Auswertung von PLATOW führen die Rheinhessen Sparkasse und die Kreissparkasse Köln die Streichliste an: Die Mainzer kürzten die Zahl um 19 auf 50, die Kölner um 14 auf 138. Die Rheinhessen Sparkasse räumt damit nach ihrer Fusion im Jahr 2022 auf. Das Institut betont, im Gegenzug ausgewählte Beratungszentren ausgebaut zu haben. Die Kreissparkasse Köln wiederum hatte im Januar 2024 die Schließung vieler Standorte in umliegenden Landkreisen angekündigt.

Die Gründe für Filialrückgang sind verschieden: Die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Kreissparkasse Ravensburg und die Kreissparkasse Bitburg-Brüm verweisen auf die Gefahr von Sprengstoffangriffen auf Geldautomaten, sodass sie gefährdete SB-Standorte räumten. Die drei Häuser dünnten das Netz um jeweils sechs Stellen aus. Die Sparkasse Dieburg, die vor einer Fusion mit der Sparkasse Darmstadt steht und ebenfalls mit minus sechs vermerkt ist, baute nach eigener Auskunft lediglich Selbstbedienungsangebote wie Kontoauszugsdrucker ab, behielt die Geldautomaten aber bei. Auf diesen Effekt verweist zum Teil auch die Sparkasse Westmünsterland, die in der Statistik um 10 abfiel. Auch waren zwei Standorte demnach nach Sprengstoffangriffen vorübergehend geschlossen.

Mit 2,6% ist der Rückgang allerdings so gering wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr, wie der DSGV betont. Auch bauten Sparkassen Beratungszentren aus. Insgesamt aber prägen wenige Häuser die Statistik: 14 Institute kommen auf 109 Schließungen, also auf mehr als die Hälfte. So sank die Zahl bei der Sparkasse Rhein-Nahe und der Sparkasse Oberpfalz Nord um jeweils acht, während die Kreissparkasse Tuttlingen auf minus sechs kommt. Die Sparkasse Bremen, Sparkasse Karlsruhe, Nord-Ostsee Sparkasse, Sparkasse Attendorn Lennestadt Kirchhundem und die Kreissparkasse Birkenfeld sind mit jeweils minus fünf vermerkt.

Mitunter treten bei der Zählung Fehler auf: Die Zahlen für die Sparkasse Mittelsachsen, die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter und Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg hat der DSGV nach Anfrage von PLATOW korrigiert. Für die drei Häuser war irrtümlich ein starker Rückgang vermerkt. Tatsächlich sind hier jeweils nur einzelne Standorte betroffen.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse