Banken

Oddo BHF – Zusammenwachsen ist doch etwas zäher als gedacht

Den Aufsichtsrat der BHF-Bank, der sich heute zu einer Sitzung trifft, beschäftigt aktuell vor allem ein Thema. Nach der Runderneuerung des Vorstands müssen die drei neuen Vorstände nun möglichst schnell produktiv werden. Immerhin soll die BHF-Bank nach dem Vorjahresverlust schon 2017 wieder eine schwarze Null schreiben. Das ist leichter gesagt als getan.

Es gilt Doppelarbeiten zwischen Meriten und Frankfurt Trust zu beenden und auch der Kulturwandel dauere länger als gedacht, heißt es. Im IT-Bereich, für den der von UBS gekommene COO Thomas Fischer zuständig ist, ist das Zusammenfügen von Oddo in Frankreich und BHF in Frankfurt eine Herkulesaufgabe. Über angebliche Schwierigkeiten will man nicht sprechen. Die eigene Entwickler-Truppe der BHF in Tunis könne alle nötigen Anpassungen vornehmen, hören wir. Allerdings ist in Deutschland klar, dass die französische Schwester allein beim Internetauftritt schon viel weiter ist.

Neu im Vorstand ist auch Joachim Häger. Der von der Deutschen Bank abgeworbene Wealth Management-Chef wurde zugleich auch in die Leitung der Oddo-Gruppe mit aufgenommen. Seine Aufgabe: Erträge steigern. Dabei wird u.a. die Struktur der BHF-Standorte unter die Lupe genommen. Stuttgart etwa gilt als zu klein mit nur drei Mitarbeitern. Essen dagegen könnte eingespart werden. Von zur Konkurrenz, namentlich Berenberg, fliehenden kompletten Teams wie zuletzt in Münster lässt sich die BHF aber nicht einschüchtern. Hier wurden nur wenige Kunden und wenig Geld mitgenommen, heißt es aus der Führungsetage der BHF-Bank.

Philippe Oddo, der bei allen Auftritten massiv die deutsch-französische Karte spielt und dies mit Personalentscheidungen glaubwürdig untermauert, denkt offenbar nach den Verstärkungen im Team, zu dem zuletzt Ex-Commerzbanker Markus Beumer als Mittelstands-Vorstand gestoßen ist, nun aber über eine Verkleinerung des Vorstands nach. Frank Behrends, der in der wechselvollen Geschichte der BHF fast als Garant für Stabilität und zumindest einen möglichst glatten Eigentümerwechsel galt, soll dem Vernehmen nach nicht mehr ersetzt werden. Im Frühjahr 2018 endet die Bestellung des für Personal, IT und Organisation zuständigen Behrends.

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