Banken

Praktiker – Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

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Mit dem Abschneiden des angeschlagenen Baumarktkonzerns Praktiker im ersten Quartal ist CFO Markus Schürholz zwar insgesamt zufrieden, doch gegenüber Analysten musste er zugeben, dass der April schwach ausgefallen ist. Schürholz schiebt dies vor allem auf das schlechte Wetter.

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Während im Vorjahr sommerliche Temperaturen die gestartete, großangelegte Werbekampagne mit Boris Becker flankierten, fehlt dieser Rückenwind 2012. Die Hoffnung ruht jetzt auf dem Mai. Der Wonnemonat soll die Kohlen aus dem Feuer holen. Denn das zweite Quartal ist für Praktiker kriegsentscheidend. Auch bei den Verhandlungen mit den potenziellen Geldgebern zur Gegenfinanzierung des angekündigten Restrukturierungsprogramms rechnet der CFO im kommenden Monat mit ersten Ergebnissen.

Im ersten Quartal war es Praktiker Deutschland zum ers-ten Mal seit zwei Jahren wieder gelungen, den Umsatz zu steigern (flächenbereinigt: +2,1%). Doch die Steigerung der Kundenfrequenz in den Filialen wurde mit einer Werbemaßnahme „erkauft“, die teilweise stark an die frühere „20% auf alles“-Kampagne erinnerte. Die Folge davon ist entsprechend, dass die um fehlende Lagerabschreibungen bereinigte Bruttomarge abermals leicht gefallen ist (von 30,8% im Vorjahr auf geschätzte 30,5%). Schürholz will dies aber nicht überdramatisiert wissen. Es sei in den ersten drei Monaten in erster Linie darum gegangen, die Kunden wieder in die Geschäfte zu locken. Das durchschnittliche Einkaufsvolumen der Kundschaft (Durchschnittsbon) blieb mit 24,50 Euro in den deutschen Praktiker-Filialen nahezu konstant.

Unverändert schwierig bleibt die Situation im Ausland. Dort sank im Q1 die Kundenfrequenz um 5,1% und der Durchschnittsbon um 7% auf 22,67 Euro, was der CFO auch auf den Wintereinbruch zum Jahresanfang zurückführt. Mit einem neuen Kopf an der Spitze der internationalen Einheit (Michael Sylvester) sollen zumindest die hausgemachten Managementprobleme behoben werden. Mit einem schnellen Turnaround rechnet Schürholz aber nicht. Im April laufe es in Osteuropa ebenfalls schlechter als im Vorjahr, aber besser als im Q1.

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