PSD Banken bringen kaum noch Gewicht auf die Waage
Die ohnehin überschaubare Gruppe der PSD Banken lässt im Zuge der Übernahmen durch die BBBank weiter Federn. Das Gewicht konzentriert sich im Verband künftig auf drei Adressen.

Die Gruppe der PSD Banken schrumpft und schrumpft: 27,7 Mrd. Euro brachte sie Ende 2024 auf die Waage, doch zwei Abgänge lassen die Gruppe absehbar weiter schmelzen: Die BBBank hat die PSD Bank Berlin-Brandenburg mit einer Bilanzsumme von 2,5 Mrd. Euro bereits geschluckt und übernimmt absehbar auch die PSD Bank Hessen-Thüringen mit 1,6 Mrd. Euro. Damit wird die gesamte Gruppe kaum größer als die BBBank selbst sein, die nach beiden Übernahmen auf rund 24 Mrd. Euro kommen wird. Auch die größte Volksbank, die Frankfurter Volksbank mit zuletzt 19,6 Mrd. Euro, wäre nicht mehr weit vom Gewicht der gesamten Bankengruppe der einstigen Post-Spar- und Darlehnsvereine entfernt.

Die Gruppe steht aus verschiedenen Gründen unter Druck: Die PSD Banken haben sich bereits vor einigen Jahren nach kritischer Prüfung des Bundeskartellamts weitgehend vom Regionalprinzip gelöst. Der Zinsüberschuss ist bei zahlreichen Instituten seit der Zinswende eingebrochen. Die BaFin attestiert der strauchelnden PSD Bank München und der PSD Bank Koblenz, dass sich das „bisherige Geschäftsmodell in einem geänderten Zinsumfeld nachhaltig verändern muss“. Und bevor sich die BBBank die beiden PSD Banken schnappte, firmierte die damalige PSD Bank Westfalen-Lippe 2023 als VR-Bank um. Einige Jahre zuvor hatte sich bereits die heutige VR-Bank Niederbayern-Oberpfalz verabschiedet. Die Fliehkräfte scheinen groß.
Hohe Konzentration
Weil zudem die PSD Bank Nord mit der PSD Bank Hannover zusammengehen will, schrumpft auch die Zahl der Institute weiter. Von zwölf Häusern Ende 2024 werden dann nur noch neun übrig sein. Die drei größten Adressen, die PSD Bank Nürnberg, die PSD Bank Rhein-Ruhr und die PSD Bank Nord, werden dann mit jeweils mehr als 4 Mrd. Euro Bilanzsumme die Gruppe dominieren. Selbst die Gruppe der Sparda-Banken, wo das Gewicht bei wenigen Riesen liegt, ist nicht so konzentriert wie die künftige Gruppe der PSD Banken.
Im Verband hat derweil offenbar der Vorstandsvorsitzende Dieter Jurgeit sein Amt aufgegeben. Auf der entsprechenden Website ist er nicht mehr aufgeführt. Zuerst hatte „Finanz-Szene“ vor einigen Tagen über die Personalie berichtet. Auf unsere Anfragen antwortete der Verband bis Freitagabend dazu nicht mehr. Vorerst bleibt unbeantwortet, wie es weitergeht.