Sal. Oppenheim – Zum Tode von Ilona von Krockow
Die in betagtem Alter 2009 verstorbene Kölner Bank-Erbin und begeisterte Anhängerin des Galoppsports (Gestüt Schlenderhan), Karin Baronesse von Ullmann geb. von Oppenheim, war ihre Mutter. Diese hatte durch ihre Eheschließung mit Baron Georg von Ullmann in ein ungarisches Adelsgeschlecht eingeheiratet. Jetzt ist die Tochter, die kunstliebende und über die Bankpleite hinaus allseits verehrte Ilona Gräfin von Krockow viel zu früh verstorben.
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Sie hinterlässt neben Kindern und Enkeln mit Matthias Graf von Krockow, dem unser tief empfundenes Mitgefühl gilt, einen der Hauptverantwortlichen für den Niedergang der einst größten unabhängigen Privatbank Europas. Ihr Bruder, Georg Baron von Ullmann, der in den Jahren vor der Not-Übernahme durch die Deutsche Bank den Aufsichtsrat führte, stand noch vor wenigen Monaten in Köln vor Gericht. Das wegen seiner Rolle bei den kritischen Esch-Fonds gegen ihn angestrengte Untreue-Verfahren wurde mittlerweile aber gegen Zahlungen von sieben Millionen Euro eingestellt. So sehr sich seine Schwester stets um das Wohl der Mitarbeiter des Bankhauses und die Kunst in den Filialen kümmerte, stand sie doch vergleichsweise wenig im Rampenlicht. Den Ruhm, als Sal. Oppenheim auf dem Zenit stand, und den späteren Bannstrahl von Justiz und Öffentlichkeit bekam nur das aktive Management zu spüren.
Ilona von Krockow wirkte im Stillen, dort aber überaus erfolgreich. Viel Energie steckte sie in die Renovierung von Château Béla in der Slowakei. Auch die Ullmanns, die ihren Hauptsitz einst in Budapest hatten, waren vermögend. Der Urgroßvater hatte das Schloss schon vor mehr als hundert Jahren als Jagd- und Sommersitz erworben. Nach dem Krieg verfiel es. Wie so viele kaufte es die Familie nach der Wende zurück und entwickelte es zu einem heute beliebten Hotel, das zahlreichen Menschen in der Region Arbeit gibt. Der Preis, den die Oppenheims und Ullmanns, die einst die 1789 gegründete Bank in siebter Generation führten, für ihr Missmanagement zahlen mussten, ist hoch: Geld-, Bewährungsstrafen, Ansehens- und Vermögensverlust. Vor dem Absturz wurden beide Stämme in den Listen deutscher Milliardäre geführt. Geblieben ist ihnen nur wenig.
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