Scheu vor EZB zwingt Banken zur Bilanzdiät

Die KfW Ipex-Bank steuert die Bilanz nach dem Prinzip „wenn schon, denn schon“. Das war nicht immer so. Jahrelang blieb der Export- und Projektfinanzierer der KfW unter der Marke von 30 Mrd. Euro, die für eine Beaufsichtigung durch die EZB relevant ist. Jetzt aber schöpft das Institut aus dem Vollen, schrieb allein 2024 ein Neugeschäft von 22,4 Mrd. Euro – davon 18,1 Mrd. Euro auf eigener Bilanz – und erhöhte so die Bilanzsumme auf 37,3 Mrd. Euro. Während der KfW-Konzern als Förderbank von einer Ausnahme profitiert und von der deutschen Finanzaufsicht statt von der EZB kontrolliert wird, klopfen nun bei der Ipex-Bank, die ähnlich wie eine Geschäftsbank agiert, die EZB-Prüfer an. Damit hat die Förderbank unterschiedliche Behörden im Haus. Diesen Aufwand hat die KfW offenbar lange gescheut.
Die beiden großen Sparkassen in Köln – die Kreissparkasse Köln und die Sparkasse KölnBonn – ziehen vorerst offenbar noch den Bauch ein, um nicht ebenfalls unter die EZB-Aufsicht zu rutschen. Ihre Bilanzsumme stagniert seit einigen Jahren unter der Marke von 30 Mrd. Euro. So wuchs das Kredit- und Einlagengeschäft der beiden Adressen seit 2019 jeweils stärker als die Bilanzsumme. Auch im Vergleich zur gesamten Finanzgruppe wuchsen die Kölner sehr langsam. Die Stadtsparkasse München könnte mit zuletzt 23,7 Mrd. Euro Bilanzsumme in wenigen Jahren ebenfalls eine Kandidatin für die EZB sein.
Bislang sind wenige Sparkassen unter den Fittichen der EZB: Die Hamburger Sparkasse und Berliner Sparkasse sind wegen ihrer eigenen Größe dort eingruppiert, während die Frankfurter Sparkasse als Teil der Helaba von der EZB mit beaufsichtigt wird, ebenso wie die Braunschweigische Landessparkasse als Teil der Nord/LB und die sparkassenähnliche BW Bank als Teil der LBBW. Wesentlich größer sollte die Zahl der Sparkassen unter EZB-Aufsicht allerdings aus Sicht der Finanzgruppe nicht werden. Der DSGV spricht sich dafür aus, die relevante Marke von 30 Mrd. Euro auf 50 Mrd. Euro anzuheben.