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Stadtsparkasse Düsseldorf senkt Cost-Income-Ratio gewaltig

Für Stefan Dahm war es die erste Bilanz-PK in seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Düsseldorf und somit als Nachfolger der schillernden Karin-Brigitte Göbel, die 2023 altersbedingt ausgeschieden war.

Vorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf: Michael Röttgen, Michael Meyer, Henrietta Six, Stefan Dahm (Vorsitzender)
Vorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf: Michael Röttgen, Michael Meyer, Henrietta Six, Stefan Dahm (Vorsitzender) © Stadtsparkasse Düsseldorf

Dahm will die Nachwuchsförderung seines Hauses zur Erhöhung des Frauenanteils auf den unteren Führungsebenen unterstützen, wie er im Gespräch mit PLATOW sagte. Mit Henrietta Six, die im vergangenen Jahr in den Vorstand aufrückte, liegt der Anteil auf oberster Ebene derzeit bei 25%, womit das Institut zufrieden ist.

Auf Teufel komm raus eine weitere Frau in den Vorstand zu berufen, hält dort keiner für sinnvoll. Six ist Expertin im Firmenkundengeschäft und speziell bei gewerblicher Immobilienfinanzierung, machte bei der Sparkasse Köln-Bonn Karriere, ehe sie zur Sparkasse Krefeld (2019-2022) und schließlich zum Düsseldorfer Institut wechselte.

2023 war bei der Stadtsparkasse von Zinswende, einem schwachen Immobiliengeschäft und Investitionen in den Geschäftsbetrieb geprägt. Der Zinsaufwand vervierfachte sich zwar (+316%), ebenso erhöhte sich aber auch der Zinsertrag um 80%, so dass sich der Überschuss fast verdoppelte (+91% auf 340 Mio. Euro).

Der Ordentliche Ertrag wuchs, wie bei vielen anderen Sparkassen, vergleichsweise moderat um 6%. Kostenseitig stieg der Personalaufwand um 5%, der Sachaufwand um 19%, was auch an Investitionen in die weitere Aufrüstung zur Sicherung von Geldautomaten liegt. Die Cost-Income-Ratio konnte die Bank dank des Zinsbooms von 70,4% auf 48,6% drücken. In den nächsten Jahren rechnet der Vorstand mit einem Niveau von 50-55%, sofern die Zinsen nicht unerwartet stark sinken. Das Betriebsergebnis vor Bewertung machte einen Sprung um 179%, nach Bewertung lag es bei 204 Mio. Euro (+228%).

Etwas weniger zufrieden ist die Stadtsparkasse mit der Entwicklung der Kundeneinlagen (insg. -0,5% auf 11,8 Mrd. Euro, immerhin zweithöchster Stand in den letzten 5 Jahren). Das liegt vor allem daran, dass noch immer viel Geld auf Girokonten herumliegt, das nach Ansicht Dahms besser für langfristigen Vermögensaufbau angelegt werden sollte. Daher hält er nichts vom Zinsbieterwettbewerb um Tages- oder auch Festgeld.

Hinzu kommt aber, dass kurioserweise der Umsatz mit Fonds um fast die Hälfte (-42%) einbrochen ist und bei Aktien etwas weniger drastisch zurückging (-18%). Hier müssen die Kundenberater der Sparkasse also noch Überzeugungsarbeit leisten. Stattdessen erlebten festverzinsliche Wertpapiere eine Renaissance, das Neugeschäft lag dort 77% über dem Vorjahreswert. Insgesamt ging das WP-Geschäft der Sparkasse um 18% auf 1,3 Mrd. Euro zurück.

Sowohl im Privat- als auch Firmenkundengeschäft verfolgt das Haus einen Omni-Kanal-Ansatz. Für die Filialen bedeutet das, dass mit dem dort platzierten Video-Raum hybride Beratung möglich ist („ELSA“, derzeit an 4 Standorten). Mittelfristig (in 2-3 Jahren) soll an jedem Standort ein ELSA-Terminal verfügbar sein. ck

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