Banken

Tengelmann-Verkauf auf der Kippe

In letzter Minute kommt es nach unseren Informationen zu einer neuen Kehrtwende beim Verkauf von Tengelmann. Angeblich lässt Rewe alle Verhandlungstermine platzen, u.a. eine für den Samstag unter Beteiligung von Verdi-Vormann Frank Bsirske geplante Runde mit Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub und den Chefs von Kaufinteressent Edeka sowie von Rewe, Markant und Norma, die den Deal mit ihrer Kartellklage verhindern wollen. Statt der greifbaren Einigung droht jetzt wieder die Zerschlagung von Tengelmann. Haub, der die Mitarbeiter am heutigen Freitag über den Verhandlungsstand informieren will, werde die Reißlinie ziehen, heißt es.

Rewe waren zuletzt Tengelmann-Filialen angeboten worden. Zudem war eine finanzielle Entschädigung für Rewe, Norma und Markant bei einem Rückzug der Klage im Gespräch (s. PLATOW v. 7.10.). Jetzt hat Rewe Verdi offenbar mitgeteilt, dass man sich nicht in der Lage sehe, ein Angebot für die Filialen abzugeben, da wichtige Daten fehlen würden. Dazu kommen Bedenken von Wirtschaftsrechtlern, die die Abgabe einzelner Tengelmann-Filialen als nicht vereinbar mit der Ministererlaubnis von Sigmar Gabriel bezeichnen. Hier ging es um den Erhalt von Tengelmann als Ganzes. Beobachter hegen indes den Verdacht, dass es Rewe-Chef Alain Capparos darum geht, den Deal grundsätzlich verhindern zu wollen.

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