US-Verbraucher verhageln JP Morgan mehr als nur das Q1
Jamie Dimon verweist zwar auf 11,5% Kernkapital und über 1 Billion Dollar Liquidität. Der gerade erst von einer Herz-OP genesene Chef der weltgrößten Bank sieht aber hinter der von Donald Trump herbeigesehnten wirtschaftlichen Erholung der USA im laufenden Jahr noch einige Fragezeichen. 4,5 Mrd. von 6,8 Mrd. Dollar an Rückstellungen sind für potenziell ausfallende Konsumentenkredite reserviert. Und der Betrag könnte im Laufe des Jahres noch steigen. Bis jetzt unterstellt Dimon eine bescheidene Erholung der auf Konsum fußenden US-Wirtschaft.
Die Aktie quittierte die Zahlen mit einem Minus von rd. 9%. Dabei spielten weniger die häufig wohl nicht mehr aktualisierten EPS-Erwartungen der Analysten, die deutlich verfehlt wurden, eine Rolle, als vielmehr Dimons vorsichtiger Grundton. JP Morgan ist aktuell noch in der glücklichen Lage, neben Privatkunden- und zunehmend schwierig werdendem Firmenkundengeschäft im Investmentbanking stark zu sein. Bei Wells Fargo, die ihre Q1-Bilanz ebenfalls am Dienstag präsentierten, sieht die Situation schlechter aus.
Das im Privatkundengeschäft starke Westküsten-Institut, das die Betrugsaffäre um Fake-Konten gerade erst hinter sich gelassen hat, rutschte beim Gewinn von 5,9 Mrd. auf 0,6 Mrd. Dollar. Vormann Charlie Scharf reservierte für Problemkredite 3,1 Mrd. Dollar. Außer bei Goldman Sachs dürften die in dieser Woche noch folgenden US-Zahlen ähnlich düster ausfallen.