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Verhilft Trump Kryptowährungen zum endgültigen Durchbruch?

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump schoss der Bitcoin auf ein neues Allzeithoch von mehr als 75.000 US-Dollar, die Aktienkurse für Bitcoin-Miner wie Marathon Digital stiegen rasant: Trump verleiht den Kryptowährungen wahrlich Flügel.

von Nils Heck,
Blockchain, Kryptowährung Bitcoin
Blockchain, Kryptowährung Bitcoin © AdobeStock

Das ist keine Überraschung, immerhin gilt die Szene als größter finanzieller Unterstützer des designierten US-Präsidenten und Trump hatte schon im Wahlkampf versprochen, die Regulierung für Kryptowährungen zu lockern und die angebliche „Verfolgung” der Industrie zu beenden. Weil das die Umsätze befeuern dürfte, herrscht in der Szene jetzt Goldgräberstimmung.

Das zeigt sich auch in Deutschland und Europa, wo die hiesigen Krypto- und Neobroker stark vom Trump-Sieg profitieren, wie Recherchen von PLATOW zeigen. Allein bei Bison, dem Krypto-Broker der Börse Stuttgart, lag das Handelsvolumen am Tag nach der Wahl um 500% höher als im Durchschnitt der Vorwoche. Die Zahl aktiver Nutzer stieg um 350% und 200% mehr Menschen griffen an diesem Tag auf die App zu.

Bison ist kein Einzelfall. Scalable Capital verzeichnete am selben Tag ein Krypto-Handelsvolumen, das vier- bis fünfmal höher lag als in den Tagen und Wochen zuvor. Beim Berliner Fintech Smartbroker ist das Handelsvolumen mit Kryptowährungen um fast 300% nach oben geschossen und die Zahl der Trades ist im Vergleich zu den Vortagen um 177% gestiegen. Andere Neobroker wie Trade Republic und Bitpanda nennen zwar keine offiziellen Zahlen. Bei Bitpanda sprechen sie aber auf Anfrage von einem „signifikant“ höheren Trading-Volumen nach dem Trump-Triumph.

Das führt unweigerlich zur Frage: Könnte Trump also der große Durchbruch für Kryptowährungen sein? Während sie in den USA schon ein Krypto-Zeitalter ausrufen, ist man bei den hiesigen Brokern noch unsicher. Ulli Spankowski, CEO und Co-Founder von Bison, sagt, man müssen nun abwarten, „inwieweit die Ankündigungen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden und welche Auswirkungen sie langfristig auf den Kryptomarkt haben werden.”

Ähnliche Töne kommen von Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy-CEO von Bitpanda. Er sieht in den Ankündigungen zwar „eine gute Nachricht für die Branche”, warnt aber auch: „Die Einzelheiten der Regulierung – und wie fortschrittlich und günstig sie für die Kryptoindustrie ist – bleiben abzuwarten.” Langfristig sieht Enzersdorfer-Konrad unabhängig von Trump eine steigende Nachfrage nach Kryptowährungen, die nun beschleunigt wurde.

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