Volksbank Düsseldorf Neuss – Das Loch ist tiefer als angenommen
Nicht nur der Betrugsfall in Höhe von 100 Mio. Euro lastet auf der Bank. Nun kommen auch erhebliche Kreditrisiken hinzu, wie das Institut einräumt. Die BVR-Sicherungseinrichtung ist mit Garantien gefordert.

Der Betrugsfall „Kiabi“ in Höhe von 100 Mio. Euro bleibt nicht das einzige Fiasko, das die genossenschaftliche Finanzgruppe für die Volksbank Düsseldorf Neuss absichern muss. Hinzu kommt voraussichtlich ein „hoher Wertberichtigungsbedarf im Kreditgeschäft“, den die Bank ebenso wie „sanierungsbedingte Aufwendungen“ nicht aus eigenen Mitteln tragen konnte, wie es in einer Mitteilung heißt. Stattdessen stehe die BVR-Sicherungseinrichtung mit Garantien bereit. Darüber haben die BaFin-Sonderbeauftragten Heiner Arnoldi und Michael Horf am Montag informiert, wie die Bank schreibt.
Das französische Modeunternehmen Kiabi, das durch eine betrügerische Transaktion über ein Konto der Volksbank um besagte 100 Mio. Euro erleichtert wurde, habe zwar noch keine juristischen Schritte ergriffen. Doch das Risiko sei vorhanden und „vollumfänglich“ abgeschirmt. Auch dieser Ton ist neu: Im Oktober soll die Bank bereits eine Rückstellung von 30 Mio. Euro für den Fall gebildet haben. Das war allerdings noch unter den alten Vorständen Rainer Mellis und Jessica Jüntgen, die mittlerweile gehen mussten. Insgesamt stimmt die Bank also auf einen Garantierahmen von mehr als 100 Mio. Euro ein. Genaues lasse sich noch nicht sagen, weil die Prüfung der einzelnen Kredite noch laufe, erklärt ein beauftragter Krisenkommunikator für die Bank. Zuversicht klingt anders.