Volksbanken

Volksbanken – Ganz oben und ganz unten tut sich was

Die Mega-Fusion der Frankfurter Volksbank Rhein-Main und der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg ist in trockenen Tüchern. Dadurch entsteht Deutschlands größte Volksbank.

Auch das regionale Schwergewicht etwas weiter südlich – die Gestalterbank, die sogar einen Doppelsitz in Offenburg und Villingen-Schwenningen hat (knapp 11 Mrd. Euro Bilanzsumme), will noch weiter wachsen, wie sie Anfang 2024 bekanntmachte. Im Visier hat sie dafür die Volksbank Rhein-Wehra (knapp 1,4 Mrd. Euro Bilanzsumme).

Während beide Häuser allmählich zu „Riesen“ heranwachsen, gibt es auch am unteren Ende der Größentabelle konstant Zusammenschlüsse. Denn knapp 40% der 695 Genossenschaftsbanken (Stand Ende 2023) kommen noch nicht einmal auf eine Bilanzsumme von 500 Mio. Euro. Direkt zu Jahresbeginn teilten die Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien und die VR Bank Lausitz ihre Fusionsabsicht zur „Volksbank Lausitz“ mit. Gemeinsam kämen sie auf 1,3 Mrd. Euro Bilanzsumme. Trotz des Konsolidierungsdrucks etwa aufgrund der mancherorts als überbordend bezeichneten Regulierungsflut mündet nicht jede Absicht im Erfolg, wie das aktuelle Beispiel zeigt.

Bei der Abstimmung der Vertreterversammlung für die neue Volksbank Lausitz wurde die erforderliche 75%-Mehrheit nicht erreicht. Eine weitere kleine Volksbank, die sich allerdings aus akuter Not heraus unter das Dach einer großen retten will bzw. muss, ist die Volksbank Dortmund-Nordwest mit rd. 1 Mrd. Euro Bilanzsumme. Das Institut hat sich wohl bei Immobilieninvestments verspekuliert und ist dazu gerade in Gesprächen mit der Sicherungseinrichtung des BVR (s. PLATOW v. 7.6.). Als langfristige Lösung wird lt. Medienberichten eine Fusion mit der Dortmunder Volksbank (10,8 Mrd. Euro Bilanzsumme) diskutiert.

Noch kleiner ist die Volksbank Meßkirch (rd. 480 Mio. Euro Bilanzsumme). Da überrascht die geplante Verschmelzung mit der Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar (2,2 Mrd. Euro) kaum. Mit 30-40 Fusionen im Jahr rechnet der BVR für gewöhnlich. Da dürfte in der zweiten Jahreshälfte also noch einige anstehen. ck

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