Warburg-Verkauf dauert trotz mehrerer Interessenten länger

Das bis Ende März ein neuer Eigentümer für M.M. Warburg gefunden sein wird, ist unwahrscheinlich. Wie wir aus dem Umfeld der Bank hören, stören sich potenzielle Interessenten vor allem an zwei Punkten, die vor einem Verkauf geklärt werden müssten: 1. Der Kredit der Bank an die beiden Haupteigentümer Max Warburg und Christian Olearius. 2022 haben beide zwar den von der Bank vorfinanzierten Schuldbeitritt der Gesellschafter zur Begleichung der Cum Ex-Steuerschulden in Höhe von 250 Mio. Euro zurückgezahlt.
Dennoch ist noch eine Summe in Höhe von 60 Mio. Euro offen. Die BaFin soll sich daran weniger stören als die EZB, die dem Vernehmen nach eine Rückzahlung des Betrags bis Ende März fordert. 2. Die Interessenten verlangen Klarheit über mögliche Risiken, die Warburg offenbar bei Cum Cum noch drohen könnten.
Anders als bei Cum Ex ist die Rechtslage hier noch unklar, was den Wunsch nach einer Abschirmung aufkommen ließ. Wie das längst nicht mehr auf Rosen gebettete Haus so etwas stemmen könnte, steht in den Sternen.
Eine Shortlist im Verkaufsprozess gibt es nach unseren Informationen denn auch noch nicht. Es soll zwei und einen etwas weniger ernsthaften Interessenten aus Deutschland geben sowie einige internationale PE-Investoren, die angeklopft haben. Bisher wurden IKB, Helaba und Altor aus Schweden genannt wie auch die Familie Zambrano aus Mexiko.
Die von Olearius präferierte „Hamburger Lösung“ wird es wohl nicht geben (s. auch Kühne-Interview). Beobachter halten in dieser Situation eine Aufspaltung von Warburg für eine nicht unwahrscheinliche Option etwa in die Bereiche Kapitalmarkt- und Verwahrstellengeschäft sowie Private Banking. Letzteres leidet ohnehin unter Personalabgängen.