Warum das Berliner Fintech Ivy auf Stablecoins setzt
Der Zahlungsdienstleister bietet seinen Kunden wertstabile Kryptowährungen an und will so am wachsenden Markt partizipieren. Dafür kooperiert das Fintech mit einem großen US-Player.

Das deutsche Payment-Fintech Ivy expandiert. In über 20 europäischen Märkten bietet das Unternehmen, das Account-to-Account-Überweisungen (A2A) ermöglicht, mittlerweile seine Dienste an. Nun will man auch in den global rasant wachsenden Stablecoin-Markt einsteigen. Dazu kooperiert Ivy ab sofort mit dem US-amerikanischen Stablecoin-Anbieter Circle.
Stablecoins spielen eine wachsende Rolle im globalen Zahlungsverkehr. Ihr Transfervolumen betrug laut der Kryptobörse CEX.io im vergangenen Jahr 27,6 Billionen US-Dollar – mehr, als Mastercard und Visa im gleichen Jahr zusammen abwickelten. Technisch sind Stablecoins Kryptowährungen, die Wertstabilität garantieren sollen. Der größte Dollar-Stablecoin Tether – der einen garantierten Wert von exakt einem Dollar haben soll – erreicht das laut eigenen Angaben über entsprechende Reserven der Referenzwährung. Aber auch eine Deckung über Gold oder sogar andere Kryptowährungen ist möglich.
Circle stellt mit USDC den zweitgrößten Dollar-Stablecoin und bietet zusätzlich den Euro-Stablecoin EURC an. Beide lassen sich nun über Ivys Schnittstelle für Zahlungen nutzen. Kunden können außerdem Guthaben umwandeln und sich wahlweise in Krypto- oder Fiat-Währung auszahlen lassen. Ivy hofft, durch die Kooperation weitere Kunden zu gewinnen. Das Unternehmen wollte sich auf PLATOW-Anfrage nicht äußern, zielt aber offensichtlich auf Krypto-Anbieter. In dem Bereich hat der Dienstleister bereits prominente Kunden wie die Börse Kraken. Besonders im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bieten Stablecoin-Transaktionen in der Regel Vorteile: niedrigere Gebühren und eine schnelle Abwicklung rund um die Uhr – unabhängig von lokalen Banköffnungszeiten. Für Circle ist die Kooperation eine Chance, sich im europäischen Markt als führender Stablecoin-Anbieter zu platzieren, denn gerade auf dem Kontinent ist Ivys Instant-Payment-System sehr verbreitet.
Das Transaktionsvolumen dürfte so deutlich steigen. Der Zeitpunkt für die Kooperation überrascht nicht. Immer mehr Anbieter entwickeln eigene Stablecoin-Lösungen. Großbanken wie JP Morgan Chase und die Deutsche Bank machen das zum Beispiel. Außerdem arbeiten Fintechs an der entsprechenden Infrastruktur. So verkündete unter anderem die österreichische Krypto-Börse Bitpanda, an einem eigenen Web3-Ökosystem zu arbeiten – für das es dann Stablecoins brauchen wird.