Was ist dran an Gerüchten um ABN Amro und HSBC Trinkaus?
Wie die „Börsen-Zeitung“ erfahren haben will, plant ABN Amro nach der erst kürzlich angekündigten Akquisition von Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) nun auch noch die Übernahme der Private Banking-Sparte von HSBC Deutschland (ehemals Trinkaus & Burkhardt). Angeblich soll die Transaktion bereits in den kommenden zwei bis drei Wochen offiziell angekündigt werden.
Stutzig macht allerdings, dass ABN Amro derzeit noch alle Hände voll mit der HAL-Übernahme zu tun hat, die im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden soll. Für zusätzliche Verwirrung sorgte dann auch noch ein offensichtlich von der Amsterdamer ABN Amro-Zentrale nicht autorisiertes Dementi, das wohl versehentlich an das „Handelsblatt“ gegangen ist. Auf Nachfrage wurde uns jedenfalls mitgeteilt, dass es kein Dementi gäbe und ABN Amro die Spekulationen um eine Übernahme des Private Banking-Geschäfts von HSBC Deutschland nicht kommentiere. Aktuell liege für ABN Amro der Fokus voll auf der HAL-Akquisition, hieß es weiter.
Offensichtlich wollen sich die Niederländer für die Zukunft weiter alle Optionen offenhalten. Denn auf den ersten Blick würde ein solcher Deal gut zu den ehrgeizigen Ambitionen von ABN Amro im deutschen Wealth Management-Geschäft passen, zumal die Niederländer keinen Hehl daraus machen, dass ihr Übernahmehunger noch keineswegs gestillt sei. So hatte HAL-Vormann Michael Bentlage erst kürzlich auf einer internen Veranstaltung geprahlt, dass die neue Kombination aus ABN Amro (Bethmann Bank) und HAL das Zeug dazu habe, der Deutschen Bank und Commerzbank im Wealth Management den Rang abzulaufen (vgl. PLATOW v. 6.6.).
Viel spricht dafür, dass die aktuellen Spekulationen wohl etwas voreilig sind. Im Vorfeld der HAL-Übernahme hatten sich die Niederländer den deutschen Markt intensiv angeschaut und dabei sicher auch Gespräche mit HSBC Deutschland geführt. fm