Bankensektor

Wie ein Institut aus dem Odenwald zur „Fintech-Volksbank“ wurde

Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank (VVRB) aus dem Odenwald wird hierzulande schon länger als „Fintech-Volksbank“ betitelt. Und sie wird ihrem Ruf immer wieder gerecht – neuerdings kooperiert sie mit dem Berliner Firmenkreditanbieter Pliant.

Flagge mit dem Logo der deutschen Volksbank
Flagge mit dem Logo der deutschen Volksbank © AdobeStock

Die Partnerschaft ermögliche Pliant, Kreditlinien in allen EWR-Währungen sowie US-Dollar, Britischen Pfund und Schweizer Franken in allen 30 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) anzubieten. Dadurch können Pliant-Kunden in der gleichen Währung abrechnen, in der ihre Transaktionen durchgeführt werden.

Was Kooperationen mit Fintechs angeht, ist die Volksbank um Vorstandschef Ralf Magerkurth schon länger ziemlich umtriebig. So sicherte sich der damals frisch gegründete Embedded-Finance-Anbieter Banxware (s. PLATOW v. 21.6.) Ende 2020 eine Partnerschaft mit der VVRB. Dabei stellte die VVRB eine Kreditlinie von bis zu 100 Mio. Euro bereit, die Banxware quasi an seine eigenen Kunden weiterleitete. Inzwischen sei die Kooperation beendet, teilt die VVRB auf Anfrage mit.

Weitere Partnerschaften wollte sie mit Verweis auf das Bankgeheimnis nicht offenlegen, aber aus vergangenen Medienberichten, als man es mit dem Bankgeheimnis offenbar noch nicht so streng hielt, geht hervor, dass das Institut Anfang 2021 auch dem Zahlungsanbieter Ratepay einen Kreditrahmen von bis zu 200 Mio. Euro gewährt hat.

Im selben Jahr berichtete „FinanceFWD“, dass die VVRB dem Berliner Factoring-Anbieter Billie als Teil einer Finanzierungsrunde rd. 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt habe. Wie es indes um die Finanzen der Volksbank bestellt ist, zeigt sich im Jahresbericht 2023. Den Zinsüberschuss konnte die Bank um 29% zum Vorjahr auf 98 Mio. Euro ausbauen, der Provisionsüberschuss blieb mit 17 Mio. Euro allerdings konstant.

Unterm Strich stand ein Jahresüberschuss von 10,4 Mio. Euro (+9%). Die Bilanzsumme wuchs marginal (ca. 3%) auf 4,35 Mrd. Euro. ck

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