UBS

Wo Ermotti am 14.8. glänzen kann

Der massive Kurseinbruch der UBS-Aktie in der vergangenen Woche von zwischenzeitlich 14% ließ für die Halbjahreszahlen der Großbank Schlimmes befürchten.

Hauptsitz in Zürich
Hauptsitz in Zürich © UBS

In Zürich macht man sich und den verunsicherten Anlegern derweil Mut und auch der Kurs hat sich etwas erholt: Operativ seien im Q2 keine negativen Ausreißer zu erkennen im Vergleich zu den übrigen Großbanken, von denen die UBS am kommenden Mittwoch (14.8.) als letztes Institut ihre Zahlen vorlegt, heißt es. Mit aussagekräftigen Vergleichen zum Vorjahr kann Vormann Sergio Ermotti allerdings nicht aufwarten.

Die Übernahme der CS wurde erst am 12.6.23 vollzogen. Als Messlatte muss daher das traditionell starke Q1 herhalten. Die Nettoneugelder im Q2 liegen darunter, sind aber dem Vernehmen nach für ein Q2 gut. Auch die Kundenaktivität ist wohl hoch, was sich bei der Investmentbank zeigen wird.

Ein Fragezeichen schwebt über dem bisher starken Zinsergebnis. An der 2024er-Prognose wird dem Vernehmen nach aber nicht geschraubt (mid single digit RoCET1). Ernst wird es für Ermotti dann ab Herbst. Mit dem Q3 werden die Zahlen wieder mit dem Vorjahr vergleichbar sein. Außerdem erwarten wir im Q4 erste Aussagen über die künftig von der Finma geforderte Kapitalausstattung, um die noch heftig gerungen wird.

Positiv überraschen kann Ermotti aktuell vor allem bei der Integration der CS. Nach unseren Informationen wird das Kostenabbau-Ziel im laufenden Jahr wohl übertroffen. Bis Jahresende sollten ursprünglich 6,5 Mrd. der insgesamt bis 2026 durch die Fusion angepeilten 13 Mrd. Dollar eingespielt sein. Möglicherweise wird das übertroffen. Der Abbau von Risiken aus dem CS-Portfolio ist offenbar nach dem guten Jahresstart auch im Q2 sehr passabel vorangeschritten.

Für die Aktie spielt das im Vergleich zum operativen Geschäft aber eine untergeordnete Rolle. Ermotti, der die Kursentwicklung stets im Blick hat, wird denn auch nicht müde, auf das im Mai gestartete Rückkaufprogramm über 1 Mrd. Dollar und die unverändert geltende progressive Ausschüttungspolitik hinzuweisen. mr

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