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Aareal – Mini-Heuschrecke treibt Merkens vor sich her

Nur wenige Tage vor der HV am 27.5. hat Aareal-Chef Hermann Merkens die IT-Tochter Aareon erneut ins Schaufenster gestellt. Es gebe Interessenten für einen Minderheitsanteil, trotz Corona sei jetzt ein guter Zeitpunkt. Eine Entscheidung könnte im Sommer fallen.

Hauptsitz in Wiesbaden
Hauptsitz in Wiesbaden © Aareal Bank

Aareon ist eine Verwaltungsplattform für die Wohnungswirtschaft. Die eingesammelten Kautionen dienen der Mutter als Einlagen, was in Zeiten von steigenden Kreditrisiken noch wichtiger wird. Etwa ein Drittel des 26 Mrd. Euro schweren Kreditportfolios der Aareal liegt in Hotels bzw. den USA.

Der Hedgefonds Teleios (rd. 1 Mrd. Dollar under Management) fordert den Komplettverkauf von Aareon. Das will Merkens nicht, was auch gut nachvollziehbar ist. Schon ein erster, von SocGen und Deutscher Bank geführter Verkaufsprozess versandete im Q4 trotz guter Angebote einfach. Dass die Schweizer, die gerade einmal 6,5% an Aareal halten, solche Wirkung entfalten, liegt an der schwachen operativen Performance. Die Aktie, zu Zeiten des hemdsärmeligen Wolf Schumacher noch Anlegers Liebling, dümpelt seit der Stab-übergabe an seinen damaligen CFO Merkens vor sich hin. Aus Vorstand und AR unter Führung der ehemaligen Metzler-phG Marija Korsch (71) kommen kaum Impulse, heißt es. Exemplarisch war der Versuch, die Aktionäre mit einer Rekord-Dividende von 2 Euro ruhigzustellen, was erst im letzten Moment auf BaFin-Druck zurückgezogen wurde.

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