Ackermann – Noch lange nicht abgeschrieben
"Am Dienstag tagt der Deutsche Bank-Aufsichtsrat. Zugleich werden Quartalszahlen veröffentlicht. Während niemand daran zweifelt, dass Josef Ackermann eine goldgeränderte Zwischenbilanz vorlegen wird, haben ihn einige auf einem anderen Schauplatz, dem Zweikampf mit Aufsichtsratschef Clemens Börsig, schon abgeschrieben, offensichtlich vorschnell und völlig unbegründet.
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Am Dienstag tagt der Deutsche Bank-Aufsichtsrat. Zugleich werden Quartalszahlen veröffentlicht. Während niemand daran zweifelt, dass Josef Ackermann eine goldgeränderte Zwischenbilanz vorlegen wird, haben ihn einige auf einem anderen Schauplatz, dem Zweikampf mit Aufsichtsratschef Clemens Börsig, schon abgeschrieben, offensichtlich vorschnell und völlig unbegründet.
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Wie auch immer die Nachfolgeregelung an der Spitze der Großbank im Detail aussehen wird, an Ackermann läuft in dieser wichtigen Frage nichts vorbei. Sowohl der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats, der sich schon im Vorfeld für eine Doppelspitze mit Anshu Jain und Jürgen Fitschen ausgesprochen hat, aber eigentlich für Vorstandspersonalien gar nicht zuständig ist, als auch der Präsidialausschuss mit Börsig, Tilman Todenhöfer (Bosch) und den Arbeitnehmervertretern Alfred Herling und Karin Ruck haben Ackermann bei ihren Entscheidungen mehrfach konsultiert und eingebunden.
Sie tun gut daran, denn Ackermann ist, wie auch der Euro-Gipfel in Brüssel aller Welt gezeigt hat, national und international auf dem Zenit seiner wirtschaftlichen und politischen Akzeptanz. Die Bank und deren Aufseher würden einen großen und unverzeihlichen Fehler begehen, der nicht nur dem Institut, sondern auch Deutschland schweren Schaden zufügt, wenn sie den Rat dieses erfahrenen und global optimal vernetzten Mannes nicht immer wieder einholen würden. Die gesamte vergangene Woche lang hat sich Ackermann unermüdlich für die der Kanzlerin so wichtigen privaten Beteiligung (auch und gerade der Banken) stark gemacht.
In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Welt-Bankenverbandes IIF traf sich Ackermann schon früh mit Jean-Claude Juncker und dessen rechter Hand, dem Vorsitzenden des EU-Wirtschafts- und Finanzausschusses, Vittorio Grilli, um den Gipfel vorzubereiten und die Beteiligung Privater so zu orchestrieren, dass auch die EZB ihren Segen geben konnte. An dem historischen Durchbruch in Brüssel ist Ackermann also in hohem Maße beteiligt. Das macht ihm so schnell keiner nach.
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