Geldpolitik

Auf den Finanzmärkten sind die USA weiterhin die Supermacht

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In Fragen der Regulierung der Finanzmärkte bleibt Reziprozität zwischen den USA und Europa die Ausnahme. Darüber klagen hinter vorgehaltener Hand viele Banker aus Kontinentaleuropa. Vor allem die Schweiz gehört zu den Leidtragenden. Am Beispiel Wegelin haben die USA relativ rücksichtslos ihre Interessen durchgesetzt. Am Ende blieb der kleinen Privatbank, der mit ihrem Amerika-Geschäft schwere Fehler unterliefen, nur der Ruin. Sogar die große UBS musste vor den USA relativ widerstandslos zu Kreuze kriechen.

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Die in Teilbereichen etwas angeschlagene Supermacht USA diktiert zumindest der Financial Community nach wie vor, was diese zu tun und zu lassen hat und das weltweit. Sich dagegen aufzubäumen, ist zwecklos, zähneknirschendes Hinnehmen steht an der Tagesordnung. So auch beim Foreign Account Tax Compliance Act (Facta). Mit diesem Gesetz wollen die USA die internationale Steuertransparenz verbessern und zwar ziemlich einseitig. Auch für deutsche Banken und Fondsgesellschaften ist der Umstellungsaufwand beträchtlich, warnen vor allem Wirtschaftsprüfer wie etwa von PWC, zu deren Aufgaben es gehört, den Instituten für den Umgang mit der Regulierung Ratschläge zu erteilen. Facta verpflichtet Finanzinstitute, Daten über all ihre US-Kunden und -Investoren weiterzuleiten. Die US-Regierung will mit Facta weltweit Steuerhinterziehung bekämpfen. Angestrebt wird zudem ein bilateraler Datenaustausch, etwa aus den USA nach Deutschland. Dafür kommen diverse Verpflichtungen auf die Unternehmen zu. So müssen hiesige Banken bis Mitte 2013 ihre Prozesse so angepasst haben, dass sie als Facta-konform gelten. Wer das nicht schafft, hat schlechte Karten.

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