Geldpolitik

Auslandsbanken machen sich für europäische Einlagensicherung stark

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Auf der Agenda der Bundesregierung hat die als Teil der europäischen Bankenunion vorgesehene Schaffung eines einheitlichen Einlagensicherungstopfs, in den alle Banken einzahlen sollen, allenfalls untergeordnete Priorität. Sehr zum Verdruss der in Deutschland ansässigen Auslandsbanken. Auf der Jahres-PK des Verbands der Auslandsbanken warben Verbandsvorsteher Stefan Winter (UBS) und sein Vize Nikolaus Närger (Citigroup) denn auch für eine Europäisierung der Einlagensicherung. Nur durch eine einheitliche europäische Einlagensicherung ließen sich Arbitragen zwischen den unterschiedlichen nationalen Sicherungssystemen verhindern.

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Damit zielen die beiden Verbandsoberhäupter auf nichts weniger als den Kern des Geschäftsmodells der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die bereits seit Monaten Sturm gegen einen zentralen europäischen Einlagensicherungstopf laufen. Basieren die Sicherungssysteme des DSGV und BVR doch auf dem Versprechen, dass keine in Schieflage geratene Sparkasse oder Volksbank von den anderen Verbundmitgliedern fallen gelassen werde. Diese so genannte Institutssicherung bescherte den Sparkassen und Genossenschaftsbanken auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise einen ungeahnten Zustrom an Kundeneinlagen. Unter dem Regime einer einheitlichen europäischen Einlagensicherung dürfte die von den Sparkassen und Genossenschaftsbanken garantierte Institutssicherung nur noch schwer einzuhalten sein. Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken würden ihren wohl wichtigsten Wettbewerbsvorteil im zunehmend härter werdenen Kampf um Kundeneinlagen verlieren. Angesichts des massiven Widerstands der Sparkassen und Genossenschaftsbanken gegen ein europäisches Einlagensicherungssystem, glauben auch die Auslandsbanken, dass der Weg dorthin noch weit ist.

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