Geldpolitik

Autobanken warten auf Reaktion der BaFin

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Die Banken der Automobilhersteller (BDA) reiten weiter auf einer Erfolgswelle. Mit ihren Finanzdienstleistungen brachten die beim Kölner Verband angeschlossenen zwölf Mitgliedsinstitute (34 Automarken) im vergangenen Jahr insgesamt Neufahrzeuge im Wert von 44,7 Mrd. Euro (+8%) auf die Straße – etwa zwei Drittel davon wurden von gewerblichen Kunden nachgefragt. 2017 stieg die Anzahl der Neuverträge von Neuwagen auf 1,65 Mio. (+5%). Das Vertragsvolumen (inkl. Gebrauchtwagen) erreichte mit fast 125 Mrd. Euro (+10%) den höchsten Wert aller Zeiten. Die Autobanken setzen sich auch im hart umkämpften Gebrauchtwagenmarkt immer besser durch. Mit rd. 680 000 Verträgen haben sie ihr Volumen um 13% auf 11,6 Mrd. Euro ausgebaut.

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Eine noch bessere Entwicklung im Segment der Gebrauchtwagen haben die Autobanken in den vergangenen Jahren verschlafen. Ihnen ist es schlichtweg nicht gelungen, eigene Plattformen für Autokredite aufzubauen. Dies übernehmen jetzt immer mehr Kredit-Vergleichsportale oder aber auch einzelne Banken wie ING-DiBa oder Santander. Für BDA-Sprecher Christian Ruben, der zugleich CEO der Toyota Kreditbank ist, kommt eine Zusammenarbeit mit den derzeit am Markt befindlichen Kredit-Plattformen aber nicht in Frage. Er kritisiert die „unfairen Aufnahmebedingungen“ dieser Anbieter, die bspw. vorschreiben, wie hoch die maximale Kreditablehnungsquote sein darf. Zu diesem Thema hat BDA-Chef Ruben schon vor etwa drei Jahren Gespräche mit der Finanzaufsicht BaFin geführt, getan hat sich bislang jedoch nicht viel. Mit reichlich Verspätung ist Volkswagen derzeit dabei, mit seiner neuen Plattform „HeyCar“ den Online-Gebrauchtwagenhändlern den Kampf anzusagen. Ob es den Autobanken damit allerdings gelingt, die Platzhirsche Mobile.de und Autoscout vom Thron zu stoßen, bleibt abzuwarten. Wie wir von CEO Ruben ergänzend hören, könnte sich etwa die Toyota Kreditbank durchaus gut vorstellen, künftig an die VW-Plattform anzudocken.

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