BaFin – Egon Zehnder soll Röseler-Nachfolger suchen

Der seit Juni 2011 amtierende Exekutivdirektor für die Bankenaufsicht soll die BaFin mit Ablauf seines Vertrags im ersten Quartal 2025 verlassen (s. PLATOW v. 25.6.). Eine abermalige Vertragsverlängerung soll kein Thema gewesen sein. Mit Röseler verlässt der letzte Vertreter der Vor-Wirecard-Zeit das oberste Leitungsgremium der Bonner Aufsichtsbehörde. Seit seinem Amtsantritt hat BaFin-Präsident Mark Branson das Exekutivdirektorium fast komplett runderneuert. Lediglich der mit seinem schneidigen Auftreten bei den Banken gefürchtete Röseler durfte bleiben. Dabei gilt das Verhältnis zwischen dem Reformer Branson und dem BaFin-Urgestein Röseler keineswegs als unbelastet.
Der Posten des obersten Bankenaufsehers der BaFin gilt zwar weiterhin als einflussreich, hat aber seit der Übernahme der europäischen Bankenaufsicht durch die EZB, die stets das entscheidende Wort und die direkte Zuständigkeit für die Großbanken hat, stark an Macht verloren. Das dürfte den Posten für gestandene Banker nicht unbedingt attraktiver machen. Als quasi „natürliches“ Reservoir für die Suche nach einem Röseler-Nachfoger bietet sich neben der EZB auch die Bundesbank an, die ebenfalls in der Bankenaufsicht aktiv ist.
Auch wenn die Beauftragung eines Personalberaters eher auf eine externe Lösung hindeutet, dürfte auch eine interne Besetzung nicht völlig ausgeschlossen sein. Dabei könnte der Blick vor allem auf Adam Ketessidis fallen, der als Abteilungspräsident für Risikoanalyse, Systemaufsicht und Krisenmanagement auch Röselers ständiger Vertreter ist. fm