Genossenschaftsbank

BaFin lässt apoBank trotz IT-Pannen weitgehend gewähren

Bei der apoBank läuft die IT seit Umstellung auf das Kernbankensystem des Schweizer IT-Dienstleisters Avaloq am Pfingstwochenende nicht rund. Zahlreichen Kunden war zu Beginn sogar der Zugriff auf ihre Konten nicht möglich.

04. September 2020
apoBank-Zentrale
© apoBank

Einige Features funktionieren auch heute noch nicht wie gewünscht. Die BaFin war alarmiert und hatte sich Bericht erstatten lassen. Immerhin ist die apoBank die größte genossenschaftliche Primärbank im Lande und gilt mit einer Bilanzsumme von über 30 Mrd. Euro sogar als systemrelevant, d.h., dass letztendlich die EZB zuständig ist.

Trotz der massiven IT-Probleme ist die Aufsichts aber offenbar überzeugt, dass die Düsseldorfer auf dem richtigen Weg sind. Entgegen anderslautender Gerüchte werden nach unseren Informationen von der Aufsicht keine Änderungen im Aufsichtsrat gefordert. Das ist fast erstaunlich, da das Gremium nur wenig Banken- oder IT-Expertise vorweisen kann. Von 10 Vertretern der Kapitalseite sind neun Ärzte und Apotheker bzw. Verbandsfunktionäre.

Nur mit Walter Kollbach hatte der BVR, dessen Sicherungseinrichtung die apoBank angehört, seinerzeit einen Finanzexperten in das Gremium entsandt. AR-Chef ist der ehemalige Ärzte-Lobbyist und heutige Chef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery. Änderungen dürfte es dagegen im Vorstand geben, der aktuell wohl auch der Aufsicht zu klein ist. Privatkunden-Vorstand Olaf Klose musste im Sommer seinen Hut nehmen (s. PLATOW v. 22.6.). Hintergrund war ein Streit mit Vormann Ulrich Sommer über die künftige Ausrichtung seines Ressorts. IT-Vorstand Eckhard Lüdering gilt zumindest als angezählt.

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