Banken setzen auf Tokenisierung
So lassen sich Vermögenswerte, die lange Zeit als nicht oder nur schwer teilbar galten, liquider gestalten, was bei Erbfällen und der Bearbeitung von Nachfolgethemen von einiger Bedeutung sein kann. Damit erreicht die Tokenisierung auch das Private Banking mit ersten Fußabdrücken bei Metzler, Berenberg oder auch der VP Bank.
Als Assetklasse stehen vor allem Immobilien im Mittelpunkt eines Tokenisierungsschubs, weil sie nicht so fungibel sind, was große Nachteile hat. Die Tokenisierung ermöglicht die „Demokratisierung der Geldanlage“ auch auf diesem Feld. Damit sind Immobilien mit einem hohen Renditeversprechen in Zukunft nicht nur etwas für Vermögende. Durch die Aufteilung von Immobilien in theoretisch beliebig viele kleine Stückelungen kommen auch Kleinanleger besser zum Zuge, was zusätzlich den Markt beleben kann. Im Geschäft am oberen Rand wiederum können durch Tokenisierung Erbfälle besser geregelt und Nachfolgeprobleme gelöst werden, so René Schibler von der VP Bank in Zürich.
Entsprechend rüsten derzeit nicht nur Sparkassen und Volksbanken technologisch auf, auch Privatbanken, um ihre vermögende Unternehmerkundschaft in Zukunft noch besser zu bedienen. Das gilt speziell auch für den Kunstmarkt, auf dem es vielfältige Anwendungen für Tokenisierung gibt. Kunstwerke und Sammlungen können fair auf die Erben aufgeteilt werden. Dabei können Künstler, Sammler und Erben aber auch Einnahmen erzeugen, die den Erhalt der Kunst sichern. Junge Enthusiasten werden besser an die Vermögensklasse Kunst herangeführt, was wiederum zu einer Marktbelebung führen kann. Die Citibank hatte erst jüngst einen umfassenden Bericht zur Einschätzung der Potenziale der Blockchain-Technologie vorgelegt und prophezeit darin vor allem Anwendungen im Banking. Besonders viel Wachstum erwartet die Bank für die Private Markets. afs