Bankhaus Metzler kürt Franz von Metzler zum Kronprinzen
Wie wir hören, soll der Sohn von Friedrich von Metzler, der sich 2018 aus der Bank zurückgezogen hat, schon in den kommenden ein bis zwei Jahren in den sechsköpfigen Partnerkreis aufsteigen, in dem aktuell kein Familienmitglied sitzt. Wenn sich dann in drei bis maximal vier Jahren Emmerich Müller zurückzieht, der das Haus zusammen mit Harald Illy und Gerhard Wiesheu als inoffizieller Sprecher des dreiköpfigen Vorstandes leitet, soll Franz in seine Fußstapfen treten. Sein junges Alter verursacht im Hause bei einigen zwar Bauchgrimmen. Die Zustimmung der BaFin, die auch die jüngste Beförderung absegnen musste, gilt indes als gewiss. Zu einer exzellenten Ausbildung (u.a. Universitá Bocconi in Mailand) gesellen sich internationale Erfahrungen (HSBC London).
Franz‘ zwei Jahre jüngere Schwester Elena von Metzler ist ebenfalls im Haus tätig und wird als großer Gewinn für das Private Banking bezeichnet. Auf die Führung der Bank zielt sie aber offenbar nicht, obwohl sie wie Franz 40% am Bankhaus Metzler hält. Wie bei Metzler seit Generationen üblich, werden die Anteile möglichst in wenigen Händen gebündelt und die anderen Gesellschafter zu einem fairen Preis herausgekauft. Die restlichen 20% liegen indes bei Leonhard von Metzler, der als Sohn von Renate von Metzler für den zweiten Metzler-Stamm steht. 2017 hat er das Haus angeblich nach internen Querelen verlassen. Heute ist der Geschäftsführer des Main Taunus Trust nur noch Mitglied im Gesellschafterausschuss.
Dass eine familieninterne Lösung für die Bank lange nicht ausgemacht war, zeigte der überraschende Abschied von Michael Klaus Ende März. Viele Jahre galt Klaus, der seit 2012 dem Metzler-Vorstand angehörte und die Privatbank in einigen Gremien wie etwa bei der Frankfurter Börse vertreten hat, als der geborene Nachfolger von Müller. Als dann der Vertrag von Müller, der am 13.8. 64 Jahre alt wird, noch mal um vier Jahre verlängert und klar wurde, dass Franz von Metzler ihm folgen soll, zog Klaus die Reißleine.