Bei der 35-Stunden-Woche scheiden sich die Banken-Geister
In der Kategorie Banken und Finanzdienstleister belegt die Deutsche Bundesbank (rd. 10 300 Mitarbeiter) erneut den Spitzenplatz (Rang 33 über alle Branchen hinweg), gefolgt von der LBBW (10 000 MA), die zwölf Plätze gutmachte, und – siehe da – dem „Hidden Champion“ Naspa (knapp 1 600 MA) mit Sitz in Wiesbaden. Sie kletterte sogar um 15 Positionen nach oben.
Auch auf Platz vier und fünf rangieren zwei öffentlich-rechtliche Institute (die Kreissparkassen Heilbronn und Biberach), danach folgen Hannoversche Volksbank, KfW und die Sparda-Bank Berlin (2023 noch auf dem 3. Platz). Letztere hat zuletzt für Furore gesorgt, da Vorstandschef Frank Kohler einerseits neue Wege beim mobilen Arbeiten geht (Firmenzentrale abgeschafft, fünf Tage Homeoffice erlaubt) und andererseits als eines der ersten Institute mit Einigung vom Dezember 2023 die 35-Stunden-Woche einführt.
Arbeitszeitverkürzung scheint derzeit überhaupt eines der zentralen Streitthemen. DSGV-Vorsteher Ulrich Reuter äußerte sich gestern deutlich: Von der 35-Stunden- bzw. Vier-Tage-Woche und dafür „mehr Freizeit“ hält er nichts. Gleichzeitig will Reuter flexible Arbeitsmodelle ermöglichen, u. a. um Frauen in Führungspositionen zu fördern. Dazu gehört aber auch Teilzeit bzw. Arbeitszeitverkürzung, das sollte der Ex-Landrat nicht außer Acht lassen.
Mit diesen zwei Lagern bleibt es jedenfalls spannend zu beobachten, wie Arbeitgeber-Beliebtheitslisten in Zukunft ausfallen werden. Sollte die Sparda-Bank Berlin im Ranking dauerhaft weiter hochrutschen, Sparkassen, die Reuters Maxime folgen, aber zurückfallen, dann dürfte das Kohlers neue Initiativen in ein positives Licht rücken. Die HypoVereinsbank, die zuletzt durch negative Bewertungen auf der Online-Plattform Kununu auffiel (PLATOW berichtete), landet im 2024er-Ranking übrigens auf Platz 48. An der Stelle sei noch gesagt, dass es sich dabei aber um eine Rangliste unter vielen handelt. ck