Finanzbranche

Berlin Hyp – Helaba soll niedrigste Offerte abgegeben haben

Als eine „sehr interessante Option“ und einen weiteren Schritt zur Konsolidierung innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe bezeichnete jüngst Helaba-Chef Thomas Groß den zum Verkauf stehenden Immobilienfinanzierer Berlin Hyp.

Main Tower in Frankfurt
Main Tower in Frankfurt © Janko Lohse

Damit bestätigte Groß nun auch offiziell, dass die Helaba ebenfalls ein Angebot für die zur Landesbank Berlin gehörende Berlin Hyp abgegeben hat. Offerten sollen auch von der DekaBank und der LBBW eingegangen sein. Die Bewertungsspanne soll dabei bis zu 1,5 Mrd. Euro reichen. Dem Vernehmen nach könnte eine Entscheidung über den Zuschlag noch dieses Jahr fallen.

Wie aus Investmentbanking-Kreisen zu hören ist, soll das Angebot der Helaba jedoch das mit Abstand unattraktivste sein. Ganz abwegig ist das nicht. Im Sommer hatte Groß noch einmal bekräftigt, dass aus Gründen der Risikodiversifizierung das relative Gewicht des Immobiliengeschäfts im Helaba-Konzern abnehmen soll. Erreichen will Groß dieses Ziel durch ein forciertes Wachstum von stärker provisionsgetriebenen Geschäften wie etwa dem Private Banking oder dem Asset Management. Durch eine Übernahme der Berlin Hyp würde Groß das Übergewicht der Immobilien-Sparte, die der wichtigste Ergebnisbringer der Helaba ist, jedoch endgültig zementieren. Offensichtlich wollte der Helaba-Chef aber auch nicht abseits stehen, wenn ein interessantes Übernahmeobjekt wie die Berlin Hyp auf den Markt kommt. Sieht sich die Helaba doch als treibende Kraft der Konsolidierung im Landesbanken-Sektor. Die Berlin Hyp konnte ihr Betriebsergebnis nach Risiko in den ersten neun Monaten auf 194,1 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Dabei profitierte das Institut vor allem von einem deutlich geringeren Vorsorgebedarf und den besonders zinsgünstigen Langfrist-Krediten der EZB (TLTRO III).

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