Bankensektor

„Beyond Banking“ – Smanet übernimmt Vorreiterrolle

Früher wären wohl die wenigsten Banken auf die Idee gekommen, Dienstleistungen außerhalb ihres Geschäftsfelds anzubieten, schließlich fehlt dazu die passende Expertise und auch der Berufsalltag lässt das meist nicht zu.

Thomas Koch, Geschäftsführer der Sparkassentochter Smanet
Thomas Koch, Geschäftsführer der Sparkassentochter Smanet © Smanet

Seit einigen Jahren hat sich das allerdings teilweise gewandelt und der moderne Begriff „Beyond Banking“ wurde eingeführt. Recht selbsterklärend beschreibt er die Ausweitung des klassischen Tätigkeitsfelds von Banken, um weitere Ertragsquellen und Märkte zu erschließen.

Was verheißungsvoll klingt, schlägt in der Profitabilität aber noch nicht durch, wie die neueste Studie des Beratungshauses Bain darlegt. Das Potenzial von Beyond Banking zur Steigerung der Eigenkapitalrendite taxieren sie auf lediglich +0,3% bis +0,4%. Zum Vergleich: Bilanz- und Portfoliomanagement werden +0,5% bis +0,7% beigemessen, ebenso der Komplexitätsreduktion. Immerhin +0,6% bis +0,7% sind nach Schätzung der Bain-Analysten mit Digital Assets und Web3 drin, ESG könnte +0,5% bis +0,7% bringen.

Eine Bank, die beim Beyond Banking früh dran ist, ist die für ihre Digital-Initiativen bekannte Sparkasse Bremen. Mit ihrer 100%-Tochter Smanet als Intermediär bietet die Bank v. a. mittelständischen Kunden Beratung zu verschiedensten Themengebieten an, für die KMUs oftmals selbst keine Ressourcen bereitstellen können. Als Beispiel nennt Smanet-Geschäftsführer Thomas Koch im PLATOW-Gespräch die Felder Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, New Work und Cybersecurity.

Einer seiner Kunden im Bereich Nachhaltigkeit ist der Fußballclub Werder Bremen. „Wir führen ein Gespräch mit der Geschäftsleitung und erarbeiten daraus einen Vorschlag, welche Themen mit einem unserer Lösungspartner angegangen werden könnten“, erklärt er. Sofern ein Abschluss bei den 20 Lösungspartnern zustande kommt, erhalten sowohl Smanet als auch die Sparkasse eine Provision. Gerade für den herausfordernden Aufwand infolge der neuen ESG-Regulierung erscheint dieses Modell sehr vielversprechend. ck

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