Geldpolitik

BHF-Bank – RHJI muss sich mit Teil-Übernahme begnügen

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Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bank und dem von Ex-Dresdner Bank-Vorstand Leonhard „Lenny“ Fischer geführten Finanzinvestor RHJ International über einen Verkauf der BHF-Bank stehen offensichtlich kurz vor dem Abschluss. Die Transaktion könnte möglicherweise schon in den nächsten Wochen über die Bühne gehen. Wie zu hören ist, muss Fischer auf Druck der Finanzaufsicht BaFin jedoch von seinem ursprünglichen Plan, die Deutsche Bank-Tochter komplett zu übernehmen, Abstriche machen.

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Demnach wird der Finanzinvestor, der bereits unter dem Dach der von der Dresdner Bank übernommenen Marke Kleinwort Benson im Finanzdienstleistungsgeschäft aktiv ist, nur das Private Banking und die Vermögensverwaltung von der BHF-Bank übernehmen. Das gesamte Kapitalmarktgeschäft der BHF-Bank soll hingegen vorerst bei der Deutschen Bank verbleiben.

Mit der nunmehr geplanten Teil-Übernahme der BHF-Bank zollt Fischer den Bedenken der BaFin Rechnung, die erhebliche Zweifel daran geäußert hatte, ob der Finanzinvestor in der Lage sei, das Institut bei einer Komplettübernahme mit ausreichend Eigenkapital und Liquidität auszustatten. Im Gefolge der Finanzmarktkrise und von Basel III haben sich insbesondere im risikoreicheren Kapitalmarktgeschäft die Anforderungen an die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung massiv verschärft.

Mit dem Verzicht auf einen Kompletterwerb der BHF-Bank dürfte sich auch der bislang auf rund 500 Mio. Euro taxierte Kaufpreis verringern, was auch die Finanzierung der Transaktion für RHJ International erleichtern sollte. Um die Übernahme stemmen zu können, ist Fischer ohnehin auf die Unterstützung finanzkräftiger Partner angewiesen. Neben weiteren Finanzinvestoren soll der RHJI-Chef inzwischen auch einige wohlhabende Familien mit ins Boot geholt haben. Unter BHF-Bank-Chef Björn H. Robens hat sich die einstige Handelsbank in den vergangenen Jahren bereits stark auf das Private Banking konzentriert.

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