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Brinkmanns Brawo – BaFin-Lob statt Immobilien-Krise

Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, hat die Brawo Group in 2023 ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe geschafft. 2022 lag der Überschuss mit 32 Mio. Euro auf Rekordniveau.

Ralf Schierenböken (links) und Jürgen Brinkmann
Ralf Schierenböken (links) und Jürgen Brinkmann © Volksbank Brawo

Im Finanzverbund dürfte die Erleichterung darüber groß sein, dass die wegen ihrer 380 Beteiligungen (u.a. Radiosender, Brauereien, Fitnessstudios) und einem Immobilienportfolio von über 1 Mrd. Euro, zu dem auch Galeria-Kaufhäuser gehörten, immer wieder kritisch beäugte Volksbank aus Braunschweig/Wolfsburg nicht für Negativ-Schlagzeilen sorgt. Zuletzt prägten wenige weitaus kleinere Institute wie die „Effenberg“-Bank oder die Volksbank Pirna das Bild der gesamten Organisation.

Von der Brawo kommen jetzt dagegen gute Nachrichten. Zwar hat das von Jürgen Brinkmann geführte Haus keinen Ergebnissprung wie andere, passivlastigere Institute hingelegt. Der Zinsüberschuss soll 2023 aber dennoch gestiegen sein. Ebenso die stillen Reserven auf Immobilien. Nach unseren Informationen ist damit auch die Aufsicht zufrieden: Die Brawo sei zuletzt sogar eine Risikoklasse hoch gerutscht, hören wir. Im Verbund soll es nur drei Häuser mit einem geringeren SREP-Aufschlag geben. Auch das Lastenheft aus der letzten §44er-Prüfung der BaFin ist seit 2023 offenbar weitgehend abgearbeitet.

Handlungsbedarf besteht aktuell nur in der Unternehmensführung. Die ist nicht zuletzt im Beteiligungsmanagement fast allein auf Brinkmann zugeschnitten. Verschärft hat sich das noch durch den tragischen Tod von dessen Vorstandskollegen Mark Uhde im Januar. Ex-Vorstand Ralf Schierenböken wurde zwar kurzfristig aus dem Ruhestand zurückbeordert, um zumindest das Vieraugenprinzip bei der mit über 6 Mrd. Euro Bilanzsumme zu den gößten Primärinstituten im Norden gehörenden Brawo zu gewährleisten.

Eine Dauerlösung ist das aber nicht. Schon bald wird es aber nach unseren Informationen einen internen Nachfolger für Uhde geben. Gute Karten hat da sicher der 2022 zum General ernannte Lars Berkefeld. Mittelfristig ist zudem eine Ausweitung des Gremiums auf drei Vorstände geplant. mr

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