Personalien

Commerzbank will Nachfolge für Chromik im September regeln

Kaum im Amt, hatte die Aufsicht dem neuen Commerzbank-Oberaufseher Jens Weidmann ihr Unbehagen über den bisherigen Verlauf des Suchprozesses für einen neuen Risikovorstand mitgeteilt. Die Aufgabe ist aktuell wichtiger denn je, dennoch holpert die Suche nach einem Nachfolger für Marcus Chromik, der das Haus zum Jahresende verlässt, vor sich hin.

Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm
Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm © Commerzbank AG

Hintergund waren Reibereien zwischen Coba-Chef Manfred Knof und dem im Mai ausgeschiedenen AR-Chef Helmut Gottschalk. Nachdem Knof anfangs mit einem internen Vorschlag bei Aufsicht und AR wegen mangelnder Risikoexpertise abgeblitzt war, hatte Gottschalk Nicola Sievers von Inner Circle extern suchen lassen. Einige Kandidaten (u.a. angeblich BayernLB-CRO Marcus Kramer) wurden der Aufsicht bereits avisiert. Gottschalk sah sich aber wachsendem Druck aus dem Vorstand gegenüber, nach drei externen Ernennungen (Personal, COO, Privatkunden) mit Rüdiger Rass endlich ein Hausgewächs in den Vorstand zu hieven. Womöglich genervt von dem Hin und Her und alarmiert von einer für Rass ungünstigen Stellungnahme von Sievers liess sich die Aufsicht auf Rass trotz dessen Erfahrung als Chief Credit Risk Officer nicht mehr ein.

Wie uns verschiedene Quellen berichten, hat Weidmann keine Zeit verloren. Sievers wurde demnach der Suchauftrag entzogen und ein neuer Headhunter engagiert. Der hat bereits eine Shortlist mit externen Kandidaten erstellt. Gespräche wurden geführt und bei der Aufsicht vorgefühlt. Teilweise seien die Kandidaten dort in adäquater Funktion bereits bekannt. Eine finale Entscheidung soll auf einer AR-Sitzung im September fallen. Sollte der neue Risikochef im Januar noch nicht zur Verfügung stehen, werde es eine Interimslösung geben, was sicher kein Beinbruch wäre. mr

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