Deutsche Bank – Sewing kämpft um Vertrauen
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Dem Kapitalmarkt fehlt das Vertrauen, dass es dem Vorstand um Christian Sewing gelingt, die schwindenden Erträge zu stabilisieren oder gar zu steigern und gleichzeitig die Kostenziele umzusetzen. Offensichtlich wurde das in dieser Woche, als parallel zur Verschärfung der politischen Krise in Italien eine Analystentagung der Deutschen Bank in New York stattfand, die die Investoren eher berunruhigt zurückgelassen hat. Vor dem Hintergrund der engen Vernetzung der Deutschen Bank mit Italien bei Anleihen aber auch im operativen Geschäft rutschte der Börsenkurs im Laufe der Woche unter die 10 Euro. Viele Analysten halten dies inzwischen für angemessen.
In dieser Situation kann Sewing den Markt eigentlich nur noch positiv überraschen. Bei den Kosten etwa: Spätestens zu den Halbjahreszahlen soll ein Update vorgelegt werden bezüglich Stellenabbau (eher 10 000 als die bisher genannten 7 000) und Restrukturierungskosten (bisher genannt 800 Mio. Euro). Hier werden aktuell in der Investmentbank Fortschritte erzielt, Corporate Center und Verwaltung sind als nächstes dran. Viele Beobachter erwarten dennoch das vierte Verlustjahr in Folge. In der Deutschen Bank wird aber darauf verwiesen, dass die Restrukturierungskosten im Retailgeschäft, die das Ergebnis 2017 mit einem dreistelligen Mio.-Betrag belastet hatten, im laufenden Jahr entfallen, ebenso wie die teuren juristischen Settlements der letzten Jahre.
Ganz ausgeschlossen wird ein Minus im Gesamtjahr zwar nicht. So wirft die Investmentbank bisher weniger ab als erhofft, und auch insgesamt hat das erste Quartal eher enttäuscht. Zudem ist nicht sichtbar, wo die Deutsche Bank ihre Erträge steigern will. Zum Hoffnungsanker könnte jetzt aber ausgerechnet die EZB werden. Eine Zinswende noch in diesem Herbst, spätestens aber 2019 würde der Deutschen direkt helfen, heißt es aus den Zwillingstürmen mit Verweis auf die inzwischen blendenden Ergebnisse der US-Banken (s.o.).
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