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Deutsche Bank – Weimer verliert an Goodwill

Im Mai 2022 endet Paul Achleitners Amtszeit als AR-Chef der Deutschen Bank. Eine Verlängerung wird es nicht geben. Mit Theodor Weimer steht Achleitners Wunschnachfolger auch schon fest. Der Deutsche Börse-Vormann habe das passende Profil und das erste Zugriffsrecht, hören wir aus den Doppeltürmen.

Das Problem ist, dass sich Weimer bisher weigert, sich auch öffentlich klar zu seiner Zukunft bei der Deutschen Bank zu äußern. Auf Nachfrage verweist er auf seinen bis 2024 laufenden Vertrag bei der Börse, den er zu erfüllen gedenke. Das wird von manchen, auch in der Deutschen Bank, als unangemessen empfunden nach dem Motto: Die Deutsche Bank will ihn und Weimer kokettiert. Fast trotzig wird darauf verwiesen, dass die Deutsche Bank in der komfortablen Lage sei, mit Ex-Volkswagen-CFO Frank Witter und Bayer-Oberaufseher Norbert Winkeljohann zwei weitere geeignete Kandidaten im AR zu haben.

Weimers ungewohnte Zurückhaltung ist indes nachvollziehbar. Da sich der AR-Vorsitz bei der Deutschen Bank kaum mit dem Chefposten bei der Börse vereinbaren lässt, müsste er Letzteren aufgeben. Das kann er aber erst, wenn klar ist, dass er auch tatsächlich Achleitners Nachfolger wird. Dem müssen Aufsicht ebenso wie Investoren zustimmen. Mayree Clark, die den Nachfolgeprozess führt, wird sich denn auch beeilen müssen, um Weimer aus dieser Zwickmühle zu befreien. Auch die EZB, die entgegen aktueller Spekulation noch keinen Druck macht, hat nicht ewig Geduld.

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