Geldpolitik

Deutsche Börse reagiert mit Sparprogramm auf Gewinneinbruch

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Deutsche Börse-Chef Reto Francioni präsentiert sich gern als Gewinner der strikteren Bankenregulierung. Insbesondere von der verschärften Regulierung im Derivatebereich erhofft sich Francioni künftig deutlich mehr Geschäft für seine Clearing-Plattformen.

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Doch das ist nur die eine Seite des neuen Regulierungsregiments. Denn die gestiegenen Eigenkapitalanforderungen an die Banken und die Reglementierungen im Eigenhandel zwingen die Institute, ihre Handelsaktivitäten trotz des zuletzt günstigen Börsenumfelds kräftig einzuschränken. Das bekommt inzwischen auch die Deutsche Börse zu spüren. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz des Börsenbetreibers denn auch um 13,6% auf gut 1,9 Mrd. Euro. Der Konzerngewinn brach sogar um gut 20% auf 660 Mio. Euro ein.

Der ohnehin als Sparweltmeister bekannte Francioni kündigte daraufhin ein neues Kostensenkungsprogramm an. Demnach soll die jährliche Kostenbasis bis 2016 um 70 Mio. Euro sinken. Zudem wird die Dividende von 2,30 Euro auf 2,10 Euro gesenkt. Die Aktie der Deutschen Börse reagierte am Dienstag dennoch mit Kursgewinnen. Offensichtlich trauen die Investoren Francioni nicht nur zu, seine Sparziele zu erreichen, sondern auch strategisch auf dem richtigen Dampfer zu fahren. So will Francioni die Gewichte innerhalb des Konzerns vom Handel hin zum Clearing verschieben. Dafür nehmen die Investoren sogar eine leichte Erhöhung der operativen Kosten in den nächsten Jahren in Kauf.

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