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Donner & Reuschel schafft satten Gewinnsprung

Wie wir vorab erfahren haben, hat Donner & Reuschel 2023 das Betriebsergebnis um über 46% auf gut 41 Mio. Euro gesteigert. Auch das Q1 ist dem Vernehmen nach sehr gut verlaufen. Die zum Signal Iduna-Konzern gehörende Privatbank, die im vergangenen Jahr ihren 225. Geburtstag feierte, hat den Aufsichtsrat letzte Woche über die Bilanz 2023 informiert, die Zahlen aber bisher noch nicht veröffentlicht.

Das Donner & Reuschel Logo mit Schriftzug
Das Donner & Reuschel Logo mit Schriftzug © Donner & Reuschel

Treiber für den Ergebnisanstieg war das Zinsergebnis, das um 45% auf knapp 80 Mio. Euro geklettert ist. Rückenwind von der Zinsfront haben zwar fast alle Häuser 2023 erfahren, aber kaum in dieser Höhe. So gab es keinerlei Abschreibungen auf Zinspositionen. Die Hamburger haben sich offenbar schon sehr früh auf die Zinswende vorbereitet, was auch der BaFin positiv aufgefallen sein dürfte.

Im Kreditgeschäft ist Bank-Vormann Marcus Vitt im letzten Jahr angesichts steigender Risiken dagegen stark auf die Bremse getreten. Das ist auch am Provisionsergebnis abzulesen, das nach unseren Informationen mit 70 Mio. unter den 76 Mio. Euro aus dem Vorjahr gelandet ist. Die Risikovorsorge kletterte nach einer bereits ordentlichen Dotierung im Vorjahr auch in 2023 und zwar auf 34 Mio. Euro. Ausfälle gab es zwar keine, neben der pauschalen waren aber auch Einzelwertberichtigungen nötig.

Weiterhin auf hohem Niveau liegen die Investitionen vor allem in Technik und IT Systeme. Die Cost-Income-Quote ist zwar von 81% in 2022 auf 75% im letzten Jahr gefallen. Deutlich weiter nach unten wird es bei dem Wert in nächster Zeit aber wahrscheinlich nicht mehr gehen. Die BaFin hatte nach einer regulären §44er-Prüfung in 2022 u.a. IT-Prozesse bemängelt. Hier wird mithilfe der genossenschaftlichen Atruvia nachgearbeitet, was etwas hakelig und vor allem auch teuer ist. Das Lastenheft der Aufsicht ist jetzt aber weitgehend abgearbeitet. Auch bei den IT-Prozessen befinde man sich im Plan, heißt es, so dass bis Jahresende die letzten offenen Punkte erledigt sein sollen.

Da die Hamburger mit Blick auf die europäische Bankenregulierung mit steigenden Kapitalanforderungen rechnen, wurde wie in den Vorjahren auf eine Ausschüttung an die Konzernmutter verzichtet und der Gewinn thesauriert.

Zum Jahresende lag die Kernkapitalquote der seit Januar von einem dreiköpfigen Team geführten Privatbank bei inzwischen recht üppigen 17,4 nach 11,5% im Jahr zuvor. Zum 1.1. wurde der bisherige General, Philip Marx, der zuvor lange Jahre bei M.M. Warburg das Corporate Banking geführt hatte, zum Vorstand befördert, nachdem vor knapp einem Jahr bereits Dominic Rosowitsch zum Vorstand gekürt worden war. mr

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