Telekommunikation

Dt. Telekom gibt bei Glasfaser Gas

Mit dem „Netzetag 2022“ der Telekom rückt die quälend lange Genehmigungs-praxis in Deutschland wieder in den Fokus. Der Magenta-Riese zieht beim wichtigen Glasfaserausbau das Tempo an, wie Deutschlandchef Srini Gopalan am Freitag auf der Veranstaltung verkündete. Trotz Krise und Inflation sollen 2023 zwischen 2,5 Mio. und 3 Mio. deutsche Haushalte die schnelle und stabile Festnetz-Verbindung erhalten. 2022 werden sie für 2 Mio. Haushalte verfügbar gemacht. Ziel der Bonner sind über 10 Mio. angeschlossene Haushalte bis 2024, das wären doppelt so viele wie aktuell (5,2 Mio. Anschlüsse per Ende 2022), betonte der Manager.

Doch um diese Pläne umzusetzen, reicht es nicht, der große Telekom-Gigant mit Bundesbeteiligung (Anteil 30,5%, davon 16,6% über die KfW) zu sein. Durch die langwierige Genehmigungsbürokratie, die beim Ausbau der erneuerbaren Energien von großen Playern wie RWE und E.ON dauerbeklagt wird, wird auch der Glasfaserausbau gehemmt. Durchschnittlich 21 verschiedene Genehmigungen brauche es, wenn man in einer Straße Glasfaser verlegen wolle, berichtete Gopalan in Bonn aus der Praxis. Das könne nicht sein. Sein Wunsch: Unkompliziertere Vorgehen.

Mit dem Appell an Politik und Verwaltung reiht sich der Manager allerdings nur in die lange Schlage entnervter Infrastrukturakteure ein, die das Land technisch voranbringen wollen. Über vier bis fünf Jahre Genehmigungsdauer kann lt. Bundesverband Windenergie etwa bei der Windkraft an Land gesprochen werden und das auch nur, wenn keine Bürgereinwände den Prozess, wie zu häufig, in die Länge ziehen. Wie die Unabhängigkeit von Energieimporten (Gas, Kernkraft) durch mehr erneuerbare Energie, braucht es in der durchdigitalisierten Zukunft die Glasfaser-Datenautobahnen sowie das schnelle 5G-Mobilfunknetz. Hier deckt die Telekom nach eigenen Angaben inzwischen 94% der deutschen Haushalte ab. Bis 2025 soll es 5G für 99% geben.

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