Energieversorger

E.ON – Teyssen packt britischen Problemfall an

Der milliardenschwere Assettausch mit RWE zahlt sich für den Versorger E.ON aus. Der übernommenen RWE-Tochter Innogy sei es denn zu verdanken, dass E.ON die Prognose auf 3,1 Mrd. bis 3,3 Mrd. Euro (zuvor 2,9 Mrd. bis 3,1 Mrd. Euro) bereinigtes EBIT anzieht, wie CEO Johannes Teyssen verkündet. Auch das bereinigte Konzernergebnis soll mit 1,45 Mrd. bis 1,65 Mrd. (bisher 1,4 Mrd. bis 1,6 Mrd.) Euro etwas höher ausfallen als geplant.

Dabei wirkt die Momentaufnahme nach neun Monaten zunächst nicht sehr positiv. Bei 9% mehr Umsatz (23,5 Mrd. Euro) knickte das bereinigte EBIT 6% auf 2,2 Mrd. Euro ein und die Nettoverschuldung schoss von 23 Mrd. auf 39,6 Mrd. Euro. Nun lässt sich die Bilanz mit dem Vj., in dem Innogy mit den Aktivitäten Netz und Vertrieb noch nicht enthalten war, kaum vergleichen. Teyssen bleibt zuversichtlich, mit der Integration von Innogy bis 2022 Synergien von 600 Mio. bis 800 Mio. Euro heben zu können. Die verzerrten Zahlen preist auch der Markt ein. Ungeachtet dessen kletterte die E.ON-Aktie gut 2%.

Eine Großbaustelle bereitet jedoch weiterhin Sorgen. Die britische Innogy-Tochter Npower, die Teyssen ursprünglich nicht übernehmen wollte, schreibt Verluste und auch die eigene E.ON UK kriselt. Während E.ON UK ein strammes Sparprogramm verordnet bekommt, soll eine 500 Mio. Pfund schwere Restrukturierung des Vertriebsgeschäfts von Npower das UK-Geschäft wieder fit für den rauen Wettbewerb und der strengen Regulierung auf der Insel machen. Die Privat- und kleineren Unternehmenskunden von Npower sollen künftig von E.ON UK auf einer gemeinsamen IT-Plattform betreut werden. Großkunden bedient Npowers weiterhin separat. Ab 2022 soll das kombinierte UK-Geschäft dann wieder schwarze Zahlen schreiben und ein EBIT von mind. 100 Mio. Pfund erwirtschaften.

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