EU-Einlagensicherung – Enria erhöht den Druck
Der stärkste Widerstand gegen Edis kommt aus Deutschland. Insbesondere die Sparkassen und Genossenschaftsbanken sehen in der Vergemeinschaftung der Einlagensicherung einen verkappten Angriff auf die Institutssicherung. Tatsächlich würde eine europäische Zusammenlegung der Sicherungstöpfe die Institutssicherung weitgehend obsolet machen. Für die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken ist die Institutssicherung jedoch der Kitt, der die Verbünde zusammenhält. Doch die Abwehr-Phalanx der deutschen Bankenverbände gegen Edis hat längst Risse bekommen. Insbesondere die Deutsche Bank und Commerzbank machen keinen Hehl mehr aus ihrer Unterstützung einer EU-Einlagensicherung. So lässt Deutsche Bank-Chef Christian Sewing kaum eine Gelegenheit aus, die Vollendung der europäischen Banken- und Kapitalmarktunion zu fordern.
Edis gilt als dritte Säule der EU-Bankenunion, die deshalb noch immer nicht vollendet ist. Die beiden Großbanken haben andere Interessen als Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Aus Sicht der Kunden macht der Sicherungstopf des BdB, der maßgeblich von Deutscher Bank und Commerzbank befüllt wird, die Einlagen der beiden Großbanken kaum sicherer. Mit Edis wäre das anders.