Geldpolitik

EU reguliert Hochfrequenzhandel und Spekulation mit Lebensmitteln

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Die Europäische Union setzt den Spekulationen mit Nahrungsmitteln und dem computergesteuerten Hochfrequenzhandel deutlich engere Grenzen. In der vergangenen Wochen haben sich Unterhändler von Mitgliedstaaten und des Europaparlaments in Straßburg auf die Verschärfung bestimmter Finanzmarktregeln geeinigt.

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Ziel ist es, die Märkte sicherer und transparenter zu machen, sowie Schlupflöcher in bestehenden Gesetzen zu schließen. Bei jedem Wertpapier wird künftig eine Mindesthandelsgröße definiert, in der Handelssprünge stattfinden dürfen. Das soll zu einer Entschleunigung des Hochfrequenzhandels beitragen. In Extremsituationen soll es sogar möglich sein, den Hochfrequenzhandel ganz zu stoppen. Zudem wird es eine Art TÜV für Hochleistungsrechner geben. Algorithmen, die den Handel steuern, müssen in der Praxis getestet werden. Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde wird in Zukunft sogenannte Positionslimits für Lebensmittelspekulationen festlegen. Betroffen sind aber nur die reinen Finanzhändler, Landwirte sollen sich dagegen weiter gegen Preisschwankungen absichern können. Der Einigung, der EU-Staaten und das Europaparlament noch abschließend zustimmen müssen, gingen mehr als zweijährige Verhandlungen voraus. Der für die Finanzmarktregulierung zuständige EU-Kommissar Michel Barnier hatte im Oktober 2011 die Novelle der Finanzmarkt-Richtlinie (Mifid) vorgeschlagen.

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