Geldpolitik

Eurohypo hängt wie ein Mühlstein am Commerzbank-Kurs

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Vor wenigen Tagen erinnerte der Commerzbank-Vorstand per Mail die Mitarbeiter der Tochterunternehmen, sich doch bitte an die konzernweiten Vorgaben für das (Sach-)Kostenmanagement zu halten.

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Neue Maßnahmen wurden in dem fast schon hilflos anmutenden Reminder allerdings keine mitgeteilt. Tatsächlich sind die Sachkosten zwar ein Baustein, um die EBA-Vorgaben zu erfüllen. Viel Luft ist hier allerdings nicht mehr. Die Bank ist nach dem Eindruck vieler Mitarbeiter auf der Kostenseite bereits ausgepresst wie eine Zitrone. In der Agenda von Vormann Martin Blessing wie auch an der Börse steht denn die Lösung des Eurohypo-Problems um einiges weiter oben. Nach Gesprächen in Brüssel und mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble läuft derzeit alles darauf hinaus, dass die Commerzbank die Eurohypo abwickeln wird, indem sie die profitablen Teile integrieren bzw., soweit nicht strategisch, verkaufen wird. Der Rest, d. h. vor allem die Staatsfinanzierung, soll in eine Bad Bank gehen, sofern die Auflagen aus Brüssel sich in Grenzen halten. Als Beispiel dafür könnte die IRU der Dresdner Bank herhalten. Dort war es seinerzeit gelungen, mit maximaler Transparenz über die Verwertungsfortschritte sogar den Aktienkurs wieder in die Höhe zu treiben.

Bei der Eurohypo wird denn auch geunkt, dass Blessing von Anfang an nicht vorgehabt habe, den Immobilien- und Staatsfinanzierer zu verkaufen und das sogenannte Projekt Apollo demnach nur ein Scheingefecht gewesen sei. Ein Blick auf das Treasury-Ergebnis der Commerzbank lässt denn zumindest vermuten, dass die Commerzbank schon jetzt an der Verwertung mancher Eurohypo-Assets nicht schlecht verdient.

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