Bankensektor

Europas Großbanken holen gegenüber US-Häusern auf

Die Schattenseiten der in den USA bereits weiter fortgeschrittenen Zinswende haben Europas Banken im Vergleich zu den jahrelang vom Erfolg verwöhnten US-Häusern leichte Vorteile verschafft. Während in Europa die Probleme der ab dem 13. Juni vom Kurszettel getilgten Credit Suisse durch Übernahme seitens der UBS in ihren Auswirkungen auf die Branche und den Gesamtmarkt kleingehalten wurden, sorgen in den USA sträfliche Lücken in der Regulierung des engmaschigen Netzes regionaler Banken immer noch für Irritationen, die auf den gesamten Bankensektor ausstrahlen.

Die New Yorker Wall Street
Die New Yorker Wall Street © CC0

Die Pleiten einer ganzen Reihe solcher Häuser belasten das Vertrauen in den Sektor, der als Branche seit Jahresbeginn vergleichsweise schlecht performt. Zuletzt hatten hohe Summen, die der sich über Umlagen der gesamten Kreditwirtschaft refinanzierende FDIC zur Absicherung von Einlagen aufwenden muss, die Stimmung für Bankaktien in den USA weiter eingetrübt.

In Europa entwickelten sich auf den Kurszetteln vor allem die Großbanken aus Spanien und Italien gut und setzten sich ytd an die Spitze. Den Vogel abgeschossen hat Italiens Unicredit (+40,86%), gefolgt von den beiden spanischen Instituten, Banco Bilbao (+14,98% ) und Banco Santander (+14,5%). Es schließt sich mit Intesa Sanpaolo (+9,99%) ein weiteres von Carlo Messina nun schon über viele Jahre hervorragend geführtes Institut aus Italien an. BNP Paribas (+6,05%) und ING Group (+5,88%), die beiden Paradebanken aus Frankreich resp. Holland, schneiden im bisherigen Jahresverlauf nicht ganz so gut wie gewohnt ab, aber immerhin ist ihre Performance positiv, was man von der Deutschen Bank (-7,59%) leider nicht sagen kann. Dafür hält die Commerzbank (+8,83%) die Ehre für Deutschland bei diesem Bankenvergleich hoch. Die US-Banken werden zurzeit auf dem Kurszettel abgestraft: Bank of America (-14,22%), Goldman Sachs (-5,81%). Hier schlägt das immer noch schwache Transaktionsgeschäft durch. Sogar JP Morgan (+2,38%) und Citigroup (+2,56%) sind 2023 kaum vom Fleck gekommen. afs

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