exklusiv

Exklusiv: M.M. Warburg – Zement-Milliardäre lassen Olearius zappeln

Die seit langem angedachte Neuordnung der Eigentumsverhältnisse bei M.M.Warburg & CO zieht sich. Nach unseren Informationen soll die Familie Zambrano Interesse gezeigt haben. Die milliardenschweren Mexikaner gehören zu den Gründern von CEMEX, zuletzt fünftgrößter Zementhersteller der Welt.

Hauptsitz des M.M. Warburg & CO in Hamburg, Deutschland
Hauptsitz des M.M. Warburg & CO in Hamburg, Deutschland © AdobeStock

Sie stecken ihr Geld als PE-Investoren rund um den Globus in Beteiligungen, mit Vorliebe in Europa. Wie ernst ihr Interesse an Warburg ist, ist nicht klar. Im November 2023 soll vereinbart worden sein, dass die Familie Zambrano Geld auf ein Notaranderkonto einzahlt, um ihr Interesse zu bekräftigen. Erst danach sollten die Verhandlungen weitergehen. Bisher soll aber kein Geld geflossen sein.

Christian Olearius und Max Warburg haben seit dem Cum Ex-Desaster, für das sich Olearius aktuell vor Gericht verantworten muss, keinen Einfluss mehr in der Bank. Ihr 80%-Anteil wird auf Wunsch der BaFin von einem Treuhänder gehalten. Der frühere Roland Berger-Manager Burkhard Schwenker vertritt beide im Aufsichtsrat. Während Warburg (76) mit dieser Lösung seinen Frieden gemacht zu haben scheint und seine rd. 40% bereits in der Familie weitergereicht haben soll, hängt Olearius (82), dessen Initialien sich sogar im Firmennamen wiederfinden, immer noch mit Herzblut an „seiner“ Bank. Ob er überhaupt bereit wäre, sich von seinem kompletten 40%-Anteil zu trennen, darf bezweifelt werden. In der Bank selber werden die Mexikaner kritisch beäugt. Ob das die richtigen Eigentümer für eine traditionsreiche Privatbank wären, wird gefragt.

Andere Interessenten sind nach unseren Informationen aktuell aber nicht in Sicht. Hinter Socrates Capital, über die im März berichtet wurde und die angeblich 10% der Anteile übernehmen wollten, könnte denn auch Zembrano stecken. Vielleicht steigt das Interesse wieder, wenn Markus Bolder und Stephan Schrameier, deren Verträge, wie wir gerade erfahren haben, offenbar nur um drei Jahre bis 2027 verlängert worden sind (s. PLATOW v. 2.5.), die Bank wirtschaftlich weiter voranbringen. Das Kundengeschäft hatte sich zuletzt stabilisiert, beim Ergebnis gelang der Turnaround. mr

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse