„Falkensteiner Perspektiven“ – Blick über den Tellerrand
Dass die Zeiten mit Krieg in der Ukraine, immer wieder neuen Ausbrüchen der Pandemie, steigenden Zinsen und hoher Inflation außergewöhnlich sind, nach Orientierung suchende Anleger besorgt machen, war auch an diesem Abend mit Händen zu greifen. Experten wie Frank Fischer (Shareholder Value Management), aber auch Reinhard Panse (FINVIA), gaben mit ihren unverändert klaren Statements für Aktien die ersehnte Orientierung. Auch wir fühlen uns bestärkt in unserem, dem PLATOW-Leser ja geläufigen Petitum für die Qualitätsaktie, erst recht nach der Korrektur der letzten Monate.
Fischer, bekannt als Anhänger von Warren Buffett, brach eine Lanze für gut geführte, renditestarke „wunderbare Unternehmen“, gerne auch „natürliche Monopole“. Nur mit solchen Investments ließe sich in Zeiten mit hoher Inflation eine positive Realrendite erzielen. Diese „ziemlich gute“ Einschätzung für Aktien teilt auch Panse. Anleihen würden aufgrund der exorbitant gestiegenen Verschuldung „niemals wieder“ attraktiv werden. Ebenso unwirtschaftlich sei Cash. Für einen positiven Impact von Investitionen legte sich besonders Christoph Klein (ESG Portfolio Management) ins Zeug. Seine Dienste, Investoren bei der Auswahl ESG-konformer Anlagen zu unterstützen, werden immer gefragter.
Selbst ein Buffett-Jünger wie Fischer folgt der Investorenlegende nur noch bedingt. Wegen Fracking meidet Fischer mit Occidental Petroelum einen von Buffetts Lieblingswerten, an dem Buffett mittlerweile 18,7% hält. Überaus lebhaft wurde es beim Vortrag von Florian Döhnert-Breyer (F5 Crypto). Bei aller Volatilität und Unsicherheit sei der Markt für Kryptos in Deutschland am besten geregelt. So umstritten Krypto-Währungen auch seien, Döhnert-Breyer bezeichnete sie als idealen Hedge gegen alles, was auf den traditonellen Märkten gerade geschieht. Abseits von Bitcoin und Ethereum gehöre der Technologie auf jeden Fall die Zukunft, waren sich die meisten einig.