Fed – War‘s das?
In ihren aktualisierten Wirtschaftsprojektionen bestätigen die Notenbanker ihre Einschätzung, dass der Leitzins im laufenden Jahr seinen Höhepunkt bei 5,1% erreicht. Das impliziert einen zusätzlichen kleinen Zinsschritt von einem Viertel-Prozentpunkt. Zugleich hat Powell jedoch seinen Ausblick auf den weiteren Zinspfad aufgeweicht. Eine zusätzliche Straffung der Geldpolitik könnte angemessen sein, so der Fed-Chef. Was genau mit „Straffung“ gemeint ist, ließ Powell indes bewusst offen. Anfang Februar war noch explizit von weiteren Zinserhöhungen die Rede.
Damit bleibt die Option einer Zinserhöhung im Mai auf dem Tisch, wird aber unwahrscheinlicher. Dafür spricht auch Powells Erwartung, dass die jüngsten Erschütterungen bei den US-Regionalbanken voraussichtlich zu einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen führen werden. Das werde auch das Wirtschaftswachstum und die Inflation bremsen. Die genauen Effekte seien bislang aber noch unklar. Soll heißen: Wenn die Geschäftsbanken der Fed die Arbeit abnehmen, könnte der Zinsgipfel bereits erreicht sein. Eine Absage erteilte Powell Spekulationen über Zinssenkungen schon in diesem Jahr. Doch auch hier ließ sich der Notenbank-Chef eine Hintertür offen. Die Fed sei bereit, ihren geldpolitischen Kurs anzupassen, sollten Risiken auftauchen, die das Erreichen des Inflationsziels von 2% gefährden könnten.
In ihrem Zinsausblick für das Präsidentschaftswahljahr 2024 gehen die US-Notenbanker nunmehr davon aus, dass der Leitzins etwas weniger stark sinken könnte als noch im Dezember erwartet. Demnach soll der Leitzins nur auf 4,3% statt auf 4,1% fallen. Aber auch das wäre immer noch ein deutlicher Rückgang. fm