Geldpolitik

Frankfurter Volksbank – Fusionen sind derzeit kein Thema

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Die Frankfurter Volksbank gehörte in der Vergangenheit zu den fusionsfreudigsten genossenschaftlichen Instituten. Mit der Expansion ins Umland machte sich die Frankfurter Volksbank unabhängiger vom hart umkämpften Bankenmarkt der Mainmetropole und konnte zudem ihre Ertragsbasis deutlich verbreitern. Allein unter der Regentschaft des ehemaligen Vorstandschefs Hans-Joachim Tonnellier hatte sich die Frankfurter Volksbank insgesamt 14 Banken einverleibt. Doch seit der Übernahme der Vereinigten Volksbank Griesheim-Weiterstadt im Jahr 2012 ist kein weiteres Institut mehr unter das Dach der zweitgrößten deutschen Volksbank geschlüpft. Daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern, wie die amtierende Vorstandschefin Eva Wunsch-Weber auf ihrer Jahres-PK berichtete. Offensichtlich ist das Feld mittlerweile weitgehend abgegrast und geeignete Fusionspartner nur noch schwer zu finden.

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Der Geschäftsentwicklung der Frankfurter Volksbank hat die Fusionsabstinenz der vergangenen Jahre allerdings nicht geschadet. Mit einem Betriebsergebnis nach Bewertung von exakt 100 Mio. Euro (+0,8%) erzielte die Frankfurter Volksbank im vergangenen Jahr das zweitbeste Ergebnis in ihrer mehr als 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Dabei wäre es für Wunsch-Weber ein Leichtes gewesen, das bisherige Rekordergebnis von 100,5 Mio. Euro zu übertreffen. Doch plumpe Gewinnprotzerei ist nicht die Sache von Wunsch-Weber, die lieber auf eine nachhaltige Ergebnisentwicklung setzt. Besonders stolz ist die Vorstandschefin denn auch auf die üppige Eigenkapitalausstattung mit einer Kernkapitalquote nach Basel III von knapp 20% und einer Gesamtkapitalquote von 23,8%.

Nachdem die Frankfurter Volksbank im vergangenen Jahr die vier kleinsten Geschäftsstellen dicht gemacht hat, stehen 2015 keine weiteren Filialschließungen auf der Agenda. Zurückziehen will sich die Frankfurter Volksbank allerdings aus Luxemburg. Angesichts der drastisch gestiegenen Regulierungsanforderungen lohne sich der Stützpunkt im Großherzogtum mit seinen sieben Mitarbeitern nicht mehr. Verkleinern will die Frankfurter Volksbank auch ihren Vorstand. Mitte des Jahres wechseln Vize-Chef Peter Völker und Verbund-Vorstand Reinhard Kuckert in den Ruhestand. Neu in den Vorstand aufrücken soll das Eigengewächs Ulrich Hilbert, der das IT-Ressort übernehmen soll. Ein neuer Vize-Chef soll zumindest vorerst nicht ernannt werden.

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