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Geringverdiener fragen mehr Kredit nach

Laut einer neuen Studie der EZB ist der Anteil der Verbraucher, die einen Kredit beantragen, zuletzt gestiegen. Das Ergebnis überrascht angesichts der deutlich höheren Zinsen.

Seit Mitte 2022 hat die EZB den Leitzins im Euro-Raum von 0% auf 4,5% angehoben. Die Experten der Notenbank haben ermittelt, dass sich die Zusammensetzung der Verbrauchergruppen, die einen Kredit beantragen, erheblich verändert hat. Verbraucher mit höherem Einkommen beantragen heute seltener neue Kredite. Anders ist dies bei Geringverdienern, die häufiger Kredite in Anspruch nehmen, insbesondere Verbraucherkredite. Im Gegenzug lehnen die Banken einen höheren Anteil der Anträge ab.

Die Studienautoren führen dies darauf zurück, dass die Banken das Kreditrisiko als höher einschätzen als zuvor. So sind die Ablehnungsquoten für Hypotheken und Verbraucherkredite, die bei Geringverdienern höher sind, ebenfalls gestiegen. Die Ergebnisse der Studie liefern Hinweise darauf, dass sich die aktuellen Zinserhöhungen je nach Einkommen unterschiedlich auswirken. Die EZB hat zuletzt durchblicken lassen, dass sie sich stärker mit der Verteilungswirkung ihrer Geldpolitik befassen will. jam

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