Griechenland – Kein Freibrief für Tsipras
Mit dem Ablauf des dritten Rettungspakets am 20.8. muss sich Griechenland wieder auf eigene Faust am Kapitalmarkt finanzieren. Dann will Premier Alexis Tsipras endlich auch die lästigen Kontrolleure von EZB, EU-Kommission und IWF loswerden, um sich im kommenden Wahlkampf als Befreier vom Schuldenjoch feiern zu lassen. Doch so leicht wollen sich die Gläubiger von Tsipras nicht abschütteln lassen.
Auf ihrem Treffen in Sofia machten die Finanzminister der Eurogruppe deutlich, dass sie Griechenland auch nach Abschluss des Rettungspakets noch an der kurzen Leine halten wollen, um einen Rückfall in die alte Spendierfreudigkeit zu verhindern. Über die von Athen und dem IWF geforderten Schuldenerleichterungen wollen die Euro-Finanzminster denn auch erst auf ihrer Sitzung am 21.6. entscheiden. Dabei wollen die Gläubiger jedoch die in Aussicht gestellten Laufzeitverlängerungen und Zinsabschläge nur schrittweise und im Gegenzug zu weiteren Reformen gewähren. Damit Griechenland dennoch am Kapitalmarkt reüssiert, ist ein zusätzlicher Geldpuffer von 10 Mrd. bis 12. Mrd. Euro im Gespräch.