Geldpolitik

Helaba – Ende der Bescheidenheit

Hans-Dieter Brenner gehört nicht gerade zu den Bank-Chefs, die permanent mit großspurigen Ankündigungen und vermeintlich innovativen Vorschlägen zur Politikberatung in die Öffentlichkeit drängen. Doch in der Helaba wissen sie das bodenständige und fast schon ein wenig biedere Auftreten ihres Vorstandschefs zu schätzen.

23. September 2014

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Dem gelernten Wirtschaftsprüfer und Steuerberater macht denn auch bei komplizierten Verhandlungen so leicht keiner etwas vor. Das bekam zuletzt auch die Sparkassen-Organisation zu spüren, als Brenner mit viel Hartnäckigkeit und Geschick das Verbundgeschäft der einstigen WestLB unter das Dach der Helaba holte.

Seither ist auch das Selbstbewusstsein der Helaba und ihres Vorstandschefs erkennbar gewachsen. Mit der Übernahme des WestLB-Verbundgeschäfts, dessen technische Integration Ende Juni abgeschlossen wurde, erstreckt sich das Geschäftsgebiet der Helaba nun von Thüringen über Hessen und NRW bis nach Brandenburg. Damit erreicht die Helaba mittlerweile eine geographische Ausdehnung, von der selbst die WestLB in ihren besten Zeiten nur träumen konnte.

Längst abgestreift hat die Helaba denn auch das Image der grauen Maus im Landesbanken-Sektor. Die Helaba sieht sich vielmehr schon mindestens auf Augenhöhe mit der sehr viel größeren, zuletzt aber deutlich weniger profitablen LBBW. Von da ist es auch nicht mehr weit zum Selbstbild als heimliches Spitzeninstitut der Sparkassen mit Sitz in Deutschlands Bankenmetropole Frankfurt. So ist die Helaba die einzige klassische Landesbank von Gewicht, bei der die Sparkassen das Sagen haben. Das kräftig gestiegene Selbstbewusstsein der Frankfurter speist sich dabei keineswegs nur aus der gewachsenen Bedeutung der Helaba im Konzert der großen Landesbanken, sondern auch aus ihrer nachhaltigen Ertragsstärke. Lange hatte Brenner die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gedämpft. Doch auch damit ist jetzt Schluss. Brenner nutzte die Bühne des traditionellen Presse-Empfangs, um die Ergebnisprognose für 2014 anzuheben. Statt bisher 460 Mio. Euro Gewinn vor Steuern strebt Brenner nun mehr als 500 Mio. Euro an. Damit knüpft die Helaba erneut an die bisherigen Spitzenergebnisse von rd. 510 Mio. Euro aus den beiden Vorjahren an. Ein klares Signal auch an die neue EZB-Bankenaufsicht, das demonstrieren soll, die mit einer harten Kernkapitalquote von 12,9% ausgestattete Helaba braucht den derzeit laufenden Stresstest nicht zu fürchten.

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