Interhyp – Branche arbeitet an Umsetzung von Minuszinsen
Diesmal sind die Experten mit solchen Prognosen deutlich vorsichtiger. Niemand spricht mehr von einer Zinswende. Der Grund dafür scheint klar. Die Probleme dieses Jahres wie Brexit, Konjunkturabkühlung oder Handelskonflikt sind weiter ungelöst. Aktuell wächst die Wirtschaft in der Eurozone nur leicht. Die Inflation bleibt entsprechend gering und liegt deutlich unter der Zielmarke der EZB. Die Notenbank setzt weiterhin auf eine lockere Geldpolitik, auch unter der neuen EZB-Chefin, wenngleich Christine Lagarde davor warnt, sie mit ihrem Vorgänger Mario Draghi zu vergleichen (s. PLATOW vom 13.12.).
Denkbar sind indes auch Negativzinsen, sollte sich die Lage in bestimmten wirtschaftlichen und politischen Bereichen weiter zuspitzen. Zwar erwarten Experten auf breiter Front weiterhin keine Negativzinsen, die KfW sorgt aber bereits vor. So hatte die Förderbank kürzlich angekündigt, zukünftig auch Förderkredite mit Negativzinsen zu ermöglichen. Solche Förderkredite und auch Bauzinsen im negativen Bereich hält Interhyp zwar grundsätzlich für vorstellbar und technisch darstellbar. Allerdings komme es dabei darauf an, wie sich die Refinanzierungsbedingungen weiterentwickeln, ob beispielsweise Anleihen und Pfandbriefe noch tiefer ins Minus rutschen. Auf Grund der derzeitigen Entwicklungen und Prognosen erwartet Interhyp-Vorständin Mohr ein eher gleichbleibendes Umfeld für die Baugeldkonditionen. Gleichwohl bereite sich die Branche auf die Möglichkeit von Minuszinsen vor und arbeite an der technischen Umsetzung.